Zwei Gläubiger

Konkurs für Verein Bündnis Liste Burgenland

Über Köllys Bündnis Liste Burgenland wurde nun die Insolvenz eröffnet.

(Bild: P. Huber)

Über den Verein Bündnis Liste Burgenland (LBL) wurde am Donnerstag das Konkursverfahren am Landesgericht Eisenstadt eröffnet. Laut KSV1870 sind zwei Gläubiger mit Passiva in der Höhe von rund 180.000 Euro von der Insolvenz betroffen. Zum Masseverwalter wurde Rechtsanwalt Christian Supper bestellt, Details konnte er gestern noch keine nennen.

Das Bündnis Liste Burgenland von Ex-Bürgermeister Manfred Kölly hatte sich in den letzten Jahren in einer rechtlichen Auseinandersetzung mit dem Team Stronach befunden. Es ging um finanzielle Forderungen. Team Stronach und LBL hatten sich 2015 zu einem Wahlbündnis für die Landtagswahl zusammengeschlossen.

Streit vor Gericht
Das Team Stronach stellte Geld und Infrastruktur zur Verfügung. Das Geld sollte zurückbezahlt werden, was aber nur teilweise geschah. Es kam zu gerichtlichen Auseinandersetzungen, zuletzt entschied der Oberste Gerichtshof zugunsten des Team Stronach.

Dem Bündnis Liste Burgenland wurde daraufhin die Frist gesetzt, bis Ende September 50.179 Euro zu zahlen. In einem zweiten, ähnlichen Verfahren fordert das Team Stronach weitere 122.269 Euro ein. Wieviel beim Bündnis Liste Burgenland allerdings zu holen ist, war bereits im Vorjahr fraglich.

Keine pfändbaren Gegenstände
Im Februar 2021 musste der Gerichtsvollzieher mit leeren Händen nachhause gehen, nachdem es im Zuge des Verfahrens zu einer Sicherungsexekution gekommen war. Es seien keine pfändbaren Gegenstände gefunden worden, hieß es damals.

Kölly war am Donnerstag nicht erreichbar. Herbert Klikovits vom Team Stronach erfuhr erst durch den Anruf vom Konkurs, erklärte aber, dass geplant sei, den Vorstand des LBL auf die ausstehende Summe zu klagen, eine Haftung sei auf jeden Fall gegeben.

Kein Geld überwiesen
Sein Anwalt habe das LBL in der Vergangenheit wiederholt darauf hingewiesen, entsprechende Rücklagen für mögliche Zahlungsansprüche nach Verfahrensende zu bilden. Bis zuletzt sei jedenfalls kein Geld von der Liste Burgenland überwiesen worden, so Klikovits, der sich auch fragt, wie Köllys Wahlkampf in Deutschkreutz finanziert wurde.