Digitalisierung

Österreich als Vorbild für Deutschland

Österreich
18.10.2022 12:31

Österreich macht jetzt Tempo bei der Digitalisierung der Verwaltung. Künftig sollen noch mehr Behördenwege per Mausklick möglich sein. Auf der Kongressmesse „Smart Country Convention“ präsentiert Staatssekretär Florian Tursky vor Ort, in welchen Punkten unser Land im E-Government besonders gut abschneidet. Auch in Sachen elektronischer Identifikation und in der Verwendung der App „Digitales Amt“ wächst die Zahl der User in der Republik stetig.

Staaten und öffentliche Einrichtungen waren aufgrund der Pandemie gefordert, verstärkt digitale Lösungen anzubieten. Gleichzeitig kamen dabei die Schwächen des Systems zum Vorschein. „Es war ein Stresstest mit schwerwiegenden Folgen, aber auch eine unglaubliche Chance für die Verwaltung“, erklärt Digitalisierungs-Staatssekretär Florian Tursky. Dass immer mehr Österreicher lieber digital ihre Formulare ausfüllen und abschicken, spiegelt sich im E-Government-Monitor wider. Er untersucht jährlich die Situation in Deutschland, Österreich und der Schweiz und zeichnet ein umfassendes Bild zur Nutzung und Akzeptanz digitaler Verwaltungsangebote. 

Dabei zeigt sich, dass der Ausbau bürgerfreundlicher Lösungen hierzulande gut von der Bevölkerung angenommen wird: 72 Prozent nutzen derzeit elektronische Verwaltungsleistungen, dahinter liegen die Schweiz mit 61 Prozent und Deutschland mit 54 Prozent. Umso auffälliger scheint, dass in Österreich die Nutzung der Angebote in der Gruppe der 16-34-Jährigen mit 68 Prozent geringer ist als in den anderen Altersgruppen (35-54-Jährige: 76 Prozent, 55+: 71 Prozent).

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Digitale Amtswege müssen so einfach wie Tinder und Co. werden. Mein Grundsatz ist es, Verwaltung durch Digitalisierung und E-Government zu vereinfachen und die Chancen der Digitalisierung für jeden nutzbar zu machen.

Florian Tursky, Digitalisierungs-Staatssekretär

„Mein Grundsatz ist es: Verwaltung durch Digitalisierung und E-Government zu vereinfachen und die Chancen der Digitalisierung für jeden nutzbar zu machen. Dazu muss man die Verwaltung dorthin bringen wo die Menschen sind. Daher werden wir bis 2024 fast alle Behördengänge auch digital anbieten. Der E-Government Monitor bestätigt, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden“, meint Digitalisierungs-Staatssekretär Florian Tursky anlässlich der aktuellen Studie. Ziel ist es, alle Ausweise in ein digitales Wallet zu packen. Den Auftakt dazu macht der digitale Führerschein, der am Mittwoch präsentiert wird.

Hälfte der österreichischen E-Government-User tippt am Handy
In Österreich nutzen bereits 49 Prozent die Online-Behördendienste mit dem Mobiltelefon. In der Schweiz sind es 46 Prozent, in Deutschland 43 Prozent. Dieses Faktum könnte als Hinweis dienen, die Ausweitung durchgängig digitaler Prozesse und die ortsunabhängige M-Government Nutzung via Mobiltelefon oder Tablet als wichtige Hebel zu nutzen, um künftig noch mehr Menschen mit dem elektronischen Angebot zu erreichen.

Zwei Drittel nutzen digitale Identifikation
Bereits im Jahr 2021 nutzte die Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher einen der behördlich bereitgestellten Wege zur elektronischen Identifikation. In diesem Jahr ist die Zahl nun von 52 Prozent (im Vorjahr) auf 64 Prozent gestiegen.Der Trend zeigt deutlich, dass die aktuell laufende Einführung der „ID Austria“ als Nachfolgerin der Handy-Signatur in der Bevölkerung gut ankommt. Auf Grund ihrer richtungsweisenden Entwicklung in Europa erhielt die neue österreichische Online-Identifikation bereits Gold beim diesjährigen internationalen E-Government-Wettbewerb  in Berlin.

Zuwachs beim „Digitalen Amt“
Auch die Verbreitung der App „Digitales Amt“ (App-Version des E-Government-Portals österreich.gv.at) wächst weiter: In diesem Jahr stiegt der Anteil der Nutzer mit aktivierter Handy-Signatur um sechs Prozentpunkte von 16 auf 22 Prozent, jener ohne Nutzung der App mit Aktivierung von 9 auf 10 Prozent. Insgesamt nutzen die App also bereits 32 Prozent all jener Befragten, die ein Smartphone in Verwendung haben.

Hohe Zufriedenheit bei Steuererklärung
Als häufig genutzte Kernleistung der Verwaltung wurde die elektronische Abwicklung der Einkommensteuererklärung identifiziert: 87 Prozent sind in Österreich damit zufrieden, in der Schweiz sind es sogar 91 Prozent und in Deutschland 80 Prozent. Eine weitere Kernleistung ist die Wohnsitzummeldung: Hier waren in Österreich 88 Prozent mit dem Online-Angebot der Verwaltung zufrieden, ex aequo die Schweiz und 75 Prozent in Deutschland.

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