Sportchef und Trainer

Barisic im Interview: „Müssen in Köpfe reinkommen“

Zoran Barisic

(Bild: APA/EXPA/ROLAND HACKL)

Sportdirektor und nun Trainer in Personalunion: Rapids Zoran Barisic sprach mit der „Krone“ über das Aus von Feldhofer, das Team und die Zukunft. Er sagt: „Wir müssen in die Köpfe der Spieler reinkommen.“

„Krone“:Herr Barisic, wie schwer fiel die Trennung von Ferdinand Feldhofer?
Zoran Barisic: Um unseren Ex-Sportdirektor Helmut Schulte zu zitieren: Einen Trainer entlassen zu müssen ist immer schwieriger, als selbst entlassen zu werden. So war es auch diesmal für mich.

Wie reagierte Feldhofer?
Ich glaube nicht, dass es für ihn überraschend kam. Will aber auch nicht sagen, dass es eine Erlösung für ihn war. Er nahm es gefasst auf.

Angezählt war er bereits seit Wochen. Warum erfolgte die Trennung nun just nach dem 0:1 in Ried?
Ich hoffte bis zum Schluss auf den Turnaround, mit der Niederlage im Derby ließen wir eine große Chance liegen. Es gab immer wieder Phasen, in denen wir sehr gute Spiele abgeliefert haben, leider nicht über 90 Minuten. Letztlich war oft das Glück nicht auf unserer Seite.

Wobei auch die Leistung oft zu wünschen übrig ließ.
Das eine sind die Resultate, das andere die Entwicklung des Teams und einzelner Spieler. Mir ist wichtig, dass ein Bild erkennbar ist. Wir haben uns in gewissen Bereichen verbessert. Doch insgesamt gesehen hätten sich alle mehr erwartet.

(Bild: Mario Urbantschitsch)

Sie springen nebst Ihrem Job als Sportdirektor nun als Trainer ein - wo setzen Sie an?
Ich will nicht ins fußballerische Detail gehen. Wichtig ist, die Köpfe der Spieler freizubekommen. Es wird bis zum Cup-Spiel in Wattens einige Gespräche geben, mit dem Team und einzeln. Wir müssen in die Köpfe der Spieler reinkommen, sie von eventuellen Lasten befreien. Damit sie befreit aufspielen können, sich gegenseitig vertrauen und wieder Spaß am Fußball haben.

Welchen Eindruck hatten Sie da zuletzt vom Team?
Das Rapid-Trikot ist von Haus aus schwerer als jedes andere Trikot. In unserer Situation kann es sein, dass es für einige Spieler noch schwerer geworden ist.

Nur mit Siegen wird es gelingen, dass auch im Klub wieder mehr Ruhe einkehrt.
Es ist ganz wichtig, dass die ganze Rapid-Community an einem Strang zieht. Es wird viel zu viel herumpolitisiert, hinter dem Rücken schlecht gesprochen. Das brauchen wir alles nicht.

Sie fungieren offiziell bis auf Weiteres als Trainer - also bis zur Winterpause?
Belassen wir es bei bis auf Weiteres. Genauer kann ich es derzeit nicht sagen.

Starten Sie parallel die Suche nach Ihrem Nachfolger?
Es wird im November ein Präsidium bestellt, bis dahin gilt unser Fokus der Gegenwart. Und dabei so Fußball zu spielen, dass sich der Fan damit identifizieren kann.