Sozialmärkte boomen

15 Euro für Lebensmittel-Kauf, mehr geht nicht

Oberösterreich
14.10.2022 15:00

„Das tägliche Leben ist momentan für viele schwierig, für manche ist sogar der tägliche Einkauf zu teuer“, kennt Landeshauptmann Thomas Stelzer die wachsenden Sorgen der Landsleute. Um die Schwächsten mehr zu unterstützen, schnürten nun das Land OÖ, Raiffeisen und das Rote Kreuz ein „Sozialmarkt Paket“.

„Am Donnerstag haben wir 20 Kisten mit Milch, Käse, Wurst, Obst und Gemüse bekommen. Das war eine enorme Hilfe! Wir sind darauf angewiesen, was uns die Märkte bringen“, sagt Kurt Lehner. Der Pensionist ist Leiter des Sozialmarkts in der Welser Straße in Leonding: „Der Großteil unserer Kunden, die bei uns Lebensmittel kaufen, kommen aus den umliegenden Straßen.“
Die überwiegende Zahl hat Migrations-Hintergrund. „Wir haben aber auch viele Mindestpensionisten, Frauen und Männer. Bei den Flüchtlingen sind oft Frauen mit kleinen Kindern dabei“, sagt Helmut Dietachmayr, ebenfalls Marktleiter.

Besonders schnell gehen Öl und Zucker über den Ladentisch, aber auch Nudeln oder frisches Obst. „Wenn jemand um 15 Euro bei uns einkauft, das ist die Höchstgrenze, geht er schon mit vollen Taschen nach Hause.“ Was die beiden aber spüren: „Die Warenspenden an uns gehen leider zurück, unser Angebot schrumpft. Das macht uns immer größere Sorgen!"

Grundnahrungsmittel gesucht
In den Sozialmärkten gehen hauptsächlich Lebensmittel, Hygieneartikel und Waschmittel über den Ladentisch. Doch der Handel spendet weniger. Der Grund: Rabattaktionen, aber auch Initiativen, um abgelaufene Waren zu verwerten, sind im Trend. Es wird nicht mehr so viel an Sozialmärkte weitergegeben.

Die Nachfrage steigt weiterhin rasch an
Die Bedürftigen werden dagegen mehr. Schon 24.000 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher besitzen derzeit eine Karte, mit der man in einem von 35 Sozialmärkten - 22 davon werden vom Roten Kreuz betrieben - günstiger einkaufen kann. Das sind 20 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Direkt helfen macht Sinn
Um hier dennoch ein gutes Angebot aufrecht zu erhalten und um die steigende Nachfrage abdecken zu können, schnürten nun das Sozialressort des Landes gemeinsam mit der Raiffeisenlandesbank OÖ und ihren Beteiligungen im Lebensmittelbereich (Vivatis, Efko, Salinen Austria AG) ein insgesamt 800.000 Euro umfassendes „oö. Sozialmarkt Paket“.


Einerseits werden direkt Waren im Wert 400.000 Euro zur Verfügung gestellt. Andererseits ermöglicht eine Sonderförderung von 400.000 Euro den Sozialmärkten, zusätzliche Waren, die benötigt werden, einzukaufen.

Wirtschaft hilft mit
„Ich bin dankbar, dass die Raiffeisenlandesbank als erste unsere Sozialmarktinitiative mit Industrie und Wirtschaft unterstützt“, sagt Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer. Die Initiative soll noch weiter ausgebaut werden. Zudem startet eine Ehrenamts-Initiative, um Leute zu gewinnen, die in Sozialmärkten mitarbeiten.

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