12.10.2022 12:59

Gruber zu NASA-Mission

„Planetenkiller“ könnten die Erde gefährden

Rund 66 Millionen Jahre ist es her, dass ein Asteroid die Erde getroffen hat. Die Folge war das Aussterben der Dinosaurier und zahlreicher anderer Arten. Die Gefahr von ähnlichen Einschlägen ist laut dem Physiker Werner Gruber nach wie vor gegeben und ein solcher Asteroideneinschlag hätte auch heute noch verheerende Folgen auf globaler Ebene. Im krone.tv-Interview mit Jürgen Winterleitner erklärt der Physiker, warum es für die Menschheit dann zukünftig vielleicht doch nicht ganz so schlecht aussieht: Eine kürzlich durchgeführte Mission der US-Weltraumagentur NASA gibt Anlass zur Hoffnung, dass die Welt vor Asteroideneinschlägen geschützt werden kann. Gruber liefert im Interview auch Antworten auf die Frage, ob die Besiedelung fremder Planeten in naher Zukunft realistisch ist.

„Aufprall bestätigt für die weltweit erste Testmission zur planetaren Verteidigung“, verkündete die amerikanische Raumfahrtagentur NASA nach der erfolgreichen Kollision einer Sonde mit dem Asteroiden Dimorphos. Die Mission hatte den Namen DART (Double Asteroid Redirection Test). Ziel der Mission war es, durch den gezielten Einschlag der DART-Sonde die Flugbahn des Asteroiden zu verändern.

330 Millionen US-Dollar war die Mission teuer. Die würfelförmige DART-Sonde in der Größe eines Kühlschranks war im November 2021 mithilfe einer Falcon-9-Rakete vom US-Bundesstaat Kalifornien aus gestartet und hatte sich dann auf den Weg zum elf Millionen Kilometer entfernten Asteroiden Dimorphos gemacht. Mit der Mission erhofft sich die NASA Erkenntnisse darüber, wie die Erde vor herannahenden Asteroiden geschützt werden könnte. Mit dieser Frage beschäftigen sich die NASA und Forscher auf der ganzen Welt schon seit vielen Jahren. Ein Asteroideneinschlag vor rund 66 Millionen Jahren gilt unter Wissenschaftlern zum Beispiel als führende Theorie dazu, warum die Dinosaurier ausstarben.

Im Interview erklärt Gruber, dass sich geschätzte 25.000 „Planetenkiller“, also größere Gesteinsbrocken, in unserem Sonnensystem befinden. Nur rund 8000 dieser Objekte sind aktuell kartografiert und dokumentiert. Die Herausforderung sei, die Objekte zu finden und zur Überwachung zu dokumentieren.

Wenn zum Beispiel ein Einschlag von einem Asteroiden im Meer stattfinden würde, dann könnten Tsunamis mit Monsterwellen von 50 bis 100 Metern Höhe entstehen. „Wenn so eine Monsterwelle auf Los Angeles zurollt, dann war’s das für Los Angeles“, sagt Gruber. Die NASA-Mission DART empfindet der Physiker als großen Erfolg. „Der Erfolg ist dreimal so groß wie erwartet“, sagt er und zieht im Interview Vergleiche mit der Nobelpreis-Auszeichnung des Österreichers Anton Zeilinger.

Das ganze Interview mit Werner Gruber sehen Sie im Video oben.

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