Gentest beweist

Zweimal ging Wölfin „Rotstrich“ in die Falle

Oberösterreich
07.10.2022 06:00

Waren es zwei verschiedene Wölfe oder doch nur einer, der gleich zweimal in Wildschweinfallen in St. Georgen am Wald saßen. Jetzt hat die DNA-Analyse das Rätsel gelöst und eines ist fix: „Rotstrich“ ist nicht alleine unterwegs in Oberösterreich.

Zweimal saßen Wölfe vor eineinhalb Wochen in Lebendfallen für Wildschweine in St.…Georgen am Walde. Jetzt kam die Genanalyse der entnommenen Haar-Proben, und es stellte sich heraus: „Es war immer ein und derselbe Wolf“, sagt Gottfried Diwold vom Wolfsmanagement des Landes Oberösterreich. Genauer gesagt: eine etwa halbjährige Wölfin vom Rudel, das jenseits der niederösterreichischen Landesgrenze in Gutenbrunn ansässig ist. „Das Rudel hatte im Frühling insgesamt fünf Welpen“, weiß Diwold. Und die werden schön langsam flügge. Er glaubt, dass das Weibchen, das zweimal in die Falle ging, ein „Frühzünder“ ist und schon alleine umherstreift. Normalerweise verlassen Wölfe erst ab einem Alter von einem Jahr den Schutz des Rudels.

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Wir haben heuer sicher nicht weniger Wölfe im Land als im Vorjahr. Nur verhalten sie sich sehr ruhig, wir haben so gut wie keine Probleme mit Rissen bei Nutztieren.

Gottfried Diwold, Wolfsmanagement Land OÖ

Bekanntlich wurde der Wolf beim zweiten Mal mit einem roten Farbstrich markiert, um ihn, falls er wieder einmal in eine Falle tappt, gleich identifizieren zu können. Und das half auch jetzt, da „Rotstrich“ im Mostviertel schon mehrmals wieder gesehen und so eindeutig wiedererkannt werden konnte. Es geht der jungen Wölfin also gut. „Rotstrichs“ DNA wurde übrigens auch in Kotproben in Niederösterreich schon nachgewiesen.

Neben dem Rudel gleich in der Nähe von St. Georgen sind zwei weitere an den Grenzen des Mühlviertels bekannt. Bei Liebenau auf der tschechischen Seite und im Dreiländereck Bayern-Tschechien-OÖ. Auch hier haben die Tiere den „Hauptwohnsitz“ in Tschechien, streunen aber gerne zu uns.

15 bis 20 Isegrims streichen durch OÖ
„Ich gehe davon aus, dass 15 bis 20 Tiere regelmäßig in Oberösterreich unterwegs sind“, sagt Diwold, der mit mehr Wolfsaktivitäten im Süden des Landes gerechnet hatte, nachdem es dort im Vorjahr mehrere Sichtungen gegeben hatte. Aber hier ist es ruhig, auch die anderen Tiere dürften in der freien Natur genug zu fressen finden, es gibt kaum Attacken auf Schafe & Co.

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