Nicht erst seit den erschütternden Bildern aus dem „Horror-Stall“ im Bezirk Korneuburg wird der Ruf nach mehr Kontrollen immer lauter. Tierschützer fordern eine klare Trennung bei Kontrollen. Diese sollen künftig nicht mehr vom Betreuungstierarzt selbst durchgeführt werden. Ein möglicher Weg für die Zukunft? Die „Krone“ hat nachgefragt.
Erst kürzlich sorgte ein neuerlicher Fall von Tierquälerei für blankes Entsetzen. Abgemagerte Tier mit schweren Bissverletzungen, einige bis auf die Knochen abgenagt. Bilder des „Horror-Stalls“ im Bezirk Korneuburg riefen bereits Ende Juni die Tierschützer auf den Plan. Am Mittwoch musste sich, wie berichtet, der betreffende Landwirt vor Gericht verantworten. Er gestand sein Fehlverhalten ein und gelobte Besserung. Mit 1000 Euro Geldbuße, kam er, wie berichtet, ziemlich glimpflich davon.
Klare Trennung bei Kontrollen
Die Ursache allen Übels orten die Aktivisten vom Verein gegen Tierfabriken (VGT) aber woanders. Laut Vorgaben des Tiergesundheitsdienstes (zu dessen Mitgliedern auch das Land NÖ zählt) ist derzeit der Betreuungstierarzt für die Kontrollen im Betrieb zuständig – sprich: jener Tierarzt, der den Betrieb auch sonst betreut. „Das muss eindeutig getrennt werden“, fordert David Richter vom VGT. „Es ist ein Widerspruch in sich, denn kein Betreuungstierarzt ,zündet‘ seinen eigenen Kunden an, indem er Missstände meldet“, legt Richter nach.
Vier neue Dienstposten
Doch wer hätte die Handhabe, dies zu ändern? ÖVP-Landesvize Stephan Pernkopf - für Landwirtschaft und Veterinärangelegenheiten zuständig - verweist auf „Krone“-Anfrage an FPÖ-Tierschutz-Landesrat Gottfried Waldhäusl. Dieser spielt den Ball postwendend zurück. Nur in einem Punkt sind sich beide wirklich einig: Der jeweils andere sei dafür zuständig. Waldhäusl präsentierte erst vor kurzem seinen Vorschlag für ein neues Kontrollsystem - Kernpunkt: ein Tierschutz-Sachverständiger für jedes Viertel -, um beanstandete Betriebe herauszufiltern.
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