Es ist leider Fakt:

Mit dem Wohlstand geht es weiter bergab

Wien
05.10.2022 16:45

Die Pandemie war nur der Anfang. Mittlerweile folgt Krise auf Krise - das bemerken die Wiener bei Preisen und Co. Nun hat auch eine AK-Studie den Wohlstandsverlust erhoben.

Österreich zählt zu den reichsten Ländern der Welt. Wien ist seit Jahren die lebenswerteste Stadt. Doch seit der Pandemie folgt Krise auf Krise. Das hat Auswirkungen: Wohlstand und Wohlergehen sinken, wie der Wohlstandsbericht der Wiener Arbeiterkammer darlegt, der die Jahre 2018 bis 2022 analysiert und einen Ausblick in das nächste Jahr gibt.

Nur Lebensqualität bleibt gleich
„Wir zeigen auf, wie es um den Fortschritt bestellt ist“, erklärt Direktorin Silvia Hruška-Frank. Dabei werden fünf Themenbereiche mit 30 Unterpunkten analysiert: Fair verteilter materieller Wohlstand, Vollbeschäftigung und gute Arbeit, Lebensqualität, intakte Umwelt und ökonomische Stabilität (siehe Grafik). Gleich vorweg: In allen Bereichen außer der Lebensqualität geht es bergab.

Zu dieser zählen unter anderem die physische Sicherheit und Gesundheit. Für den AK-Bericht wurde das subjektive Sicherheitsempfinden gemessen. Aber auch Fakten zeigen: Wien zählt zu den sichersten Großstädten. Laut Kriminalstatistik ging die Zahl der Straftaten von 2020 auf 2021 um fünf Prozent zurück.

Wohlstand unfair verteilt
Bei den Punkten fair verteilter Wohlstand und ökonomische Stabilität wird der Negativtrend am deutlichsten (-0,83 Prozent). Und das spüren die Wiener am eigenen Leib. So kann sich Leserin Kerstin L. aus Simmering etwa ihr Warmwasser nicht mehr leisten.„Die einen verarmen, andere scheffeln Kohle“Der Elektroboiler kostet Unmengen an Strom. Währenddessen machen die Energieunternehmen immense Gewinne. Wirtschaftsbereichsleiter Thomas Schweitzer fordert, dass die Milliardengewinne für Anti-Teuerungsmaßnahmen verwendet werden: „Die einen verarmen, die anderen Kohle scheffeln.“

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Mieten wurden in Wien dieses Jahr mehrmals erhöht. Vom Lohn kennt man das nicht Wie ist das gerecht- fertigt? Wo steigen die Kosten für die Vermieter?

AK-Direktorin Silvia Hruška-Frank fordert Gerechtigkeit.

Beim Punkt Arbeit gibt es ebenso Verbesserungsbedarf. Die Zahl der Arbeitslosen in Wien hat sich zwar seit 2018 um 20.000 auf 104.686 verringert. Die Arbeitsbedingungen lassen oft aber zu wünschen übrig.

Mieten steigen mehrmals pro Jahr
Nächstes Problemfeld: Leistbares Wohnen. Das Beispiel der AK einer privat vermieteten 70-Quadratmeter-Wohnung mit freiem Mietzins zeigt, dass die Miete seit 2018 um fast 18 Prozent gestiegen ist - von 690 auf 811 Euro. „Es kann nicht sein, dass Menschen um das Dach über ihren Kopf fürchten müssen“, so Hruška-Frank. Und auch der Ausblick auf das nächste Jahr ist düster: Denn es wird in allen Bereichen schlimmer.

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