Auch OMV verwundbar

Geheimdienste: Pipelines auch bei uns Angriffsziel

Niederösterreich
29.09.2022 14:54

Der Winter kommt - und die kritische Infrastruktur wie bei der OMV oder den Nord-Stream-Pipelines (Video oben) zeigt sich höchst verwundbar. Geheimdienste haben bereits eine entsprechende Warnung ausgegeben.

Kampfseetaucher, die Lecks in Gasleitungen am Meeresgrund der Ostsee sprengen, und Sabotage-Verdacht nach einer Verpuffung mit zwei Verletzten in der Hauptdestillationsanlage der OMV zur Erdölverarbeitung vor den Toren Wiens - was wie ein Drehbuch für einen Hollywood-Spionagethriller klingt, ist kalte Realität eines Wirtschaftskrieges. Internationale Geheimdienste warnen jedenfalls vor weiteren Angriffen auf die verwundbare kritische Infrastruktur in europäischen Ländern.

Konzern zeigt sich nicht kooperativ
Auch in Österreich ermittelt die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) gegen unbekannt bzw. „fremde Mächte“, also ausländische Agenten nach der mysteriösen Mini-Explosion. Selbst wenn es bisher keine Hinweise auf eine Vorsatztat gebe. Die OMV beharrt indes weiterhin darauf, dass ein Unfall beim finalen Drucktest nach Wartungsarbeiten die Raffinerie-Produktion seit Anfang Juni praktisch lahmgelegt hat.

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Der Schutz kritischer Infrastruktur steht aufgrund der aktuellen Sicherheitslage im Fokus des Staatsschutzes.

ÖVP-Innenminister Gerhard Karner

Fakt ist, dass sich der Konzern den Sicherheitsbehörden gegenüber - wie auch der „Kurier“ berichtet - nicht gerade kooperativ zeigte. Und das sind die Vorwürfe hinter vorgehaltener Hand.

Energieriese „wehrt“ sich gegen Ermittlungen
Nach der Routine-Meldung eines „mechanischen Zwischenfalls“ an das Energieministerium wurden die eigentlich zuständigen Ermittler des Landeskriminalamtes in Niederösterreich nicht eingeschaltet. Beamte konnten nur einmal kurz die Unglücksstelle besichtigen. Zudem seien Cybercrime-Spezialisten des Staatsschutzes mit dem Hinweis auf eigene Experten abgelehnt worden. Allgemein wurde das Drängen auf Ermittlungen wegen Sabotage-Verdacht als nicht notwendig abgetan.

27.000 Tonnen

So viel Diesel wurde von der Regierung aus strategischen Reserven der Republik wegen der akuten Sprit-Knappheit an heimischen Tankstellen nach dem Zwischenfall in der OMV-Raffinerie freigegeben.

Auch Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) ist alarmiert. „Der Schutz kritischer Infrastruktur steht aufgrund der aktuellen internationalen Sicherheitslage im Fokus der Tätigkeiten des Staatsschutzes.

Die Gefährdungseinschätzung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den europäischen Partnern und den österreichischen Unternehmen sowie dem Klimaschutzministerium“, so Karner.

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