Tischtennis-Champ Wels

Keine Heimstätte: Erst Strache, nun der Verband!

In mühsamer Arbeit wird die Vogelweide-Halle regelmäßig umfunktioniert, weshalb für die Kinder sogar Turnstunden ausfallen müssen.

(Bild: zVg)

Einziger Champions-League-Klub, der in Schulhalle spielt. Hallenbau platzte zuerst wegen „HC“ - nun wegen ÖTTV

Stundenlang packten die Helferlein am Freitag wieder mal an, verlegten in der Vogelweide-Halle den Tischtennis-Boden und machten die Turnhalle fit für heute (15). Bestreitet die SPG Felbermayr Wels doch in der Bundesliga gegen Stockerau das erste Heimspiel der Saison. Was nicht nur für die Profis Arbeit bedeutet! „Von den acht für die Champions-League fix qualifizierten Klubs sind wir der einzige, der keine eigene Tischtennis-Halle hat und in einer Schulhalle spielt“, seufzt Bernhard Humer, Präsident von Österreichs dreifachem Meister und zweifachem Cupsieger: „Mir tun auch die Kinder leid, müssen doch Turnstunden teils verlegt, teils gar abgesagt werden!“ Doch eine eigene Heimstätte ist für den Europe-Cup-Finalisten 2021 weiter nicht in Sicht. Dabei war 2019 für eine neue 1000m2-Halle um 3,5 Millionen € in Wels-Rosenau auch mit Ex-Sportminister Strache alles fixiert, der Bund hätte 1,5 Millionen gezahlt. Doch dann kam das Ibiza-Video, platzte die Regierung. „Und dann war Corona ein Bremsklotz, doch Bund, Land und Stadt waren weiter auf Schiene!“ Bis heuer im Mai bei einem Termin mit der Politik plötzlich der ÖTTV „umfiel“!

3,5-Millionen-Projekt adé
Der Verband, dem bis 2021 der Oberösterreicher Hans Friedinger vorstand, sieht unter dem neuen (Wiener) Boss Wolfgang Gotschke nun doch kein Bundesleistungszentrum in Wels – das Aus für die Pläne! „Wir wurden vera“, knurrt Coach David Huber. „Das Zwischenmenschliche zwischen den beiden spielte wohl eine Rolle“, so Humer, der sagt: „Wir haben drei Jahre viel Zeit und Herzblut investiert, ich habe das Projekt aber geistig ad acta gelegt. Wir suchen einen Plan B, kämpfen weiter.“