Das war der Wahltag

Tirol: Keine Palastrevolution, FPÖ „ist wieder da“

Der Totalabsturz auf unter die 30-Prozent-Marke ist zwar ausgeblieben, ein Grund zum Feiern ist das Ergebnis der Landtagswahl für die Tiroler ÖVP aber nicht. Welche Koalitionen möglich wären und welche die wahrscheinlichste ist, die Reaktionen der Spitzenkandidaten auf das Wahlergebnis und vieles mehr: Alle Ergebnisse im Detail sowie Hintergründe und Analysen finden Sie hier zum Nachlesen.

Das Wichtigste im Überblick:

• Die Regierungspartei ÖVP, die seit 1945 den Landeshauptmann stellt, hat die Landtagswahl mit 34,71 Prozent gewonnen - die Palastrevolution ist damit abgewendet, ÖVP-Chef Anton Mattle stellt „ganz klar den Führungsanspruch“.

• Die SPÖ legte minimal auf 17,48 Prozent zu. Die Freiheitlichen liegen bei 18,84 Prozent - für Chef Markus Abwerzger ist die FPÖ damit „wieder da“. Die Liste Fritz verdoppelte sich und liegt bei 9,90 Prozent, die Grünen bei 9,20. Die Neos liegen klar hinter den Erwartungen und erreichten 6,29 Prozent. Die MFG musste sich mit 2,78 geschlagen geben. Hier finden Sie alle Ergebnisse im Detail.

• Möglich wäre nun eine Zweierkoalition von ÖVP und SPÖ - aber auch Schwarz-Blau ginge sich aus. Mattle schließt eine Zusammenarbeit mit den Blauen allerdings aus, eine Dreierkoalition hingegen nicht.

• Kleine Aufreger hatte der Wahltag bereits zu Beginn zu bieten: Eine Pensionistin attackierte Abwerzger verbal, in Zirl streikten die FPÖ-Wahlbeisitzer.

• Im „Krone“-Wahlstudio trafen alle Spitzenkandidaten im Innsbrucker Landhaus zuerst aufeinander (siehe Video oben). 

In Mandaten bedeutet das Landtagsergebnis: Die ÖVP verliert drei und kommt nun auf 14 Mandate. Sie ist damit doppelt so stark wie die nachfolgenden. Die FPÖ gewinnt zwei Mandate dazu und hält nun bei sieben, die SPÖ legt um eines zu und hat ebenfalls sieben. Die Grünen verlieren eines, die Neos bleiben bei zwei, Liste Fritz kratzt am vierten Mandat, was eine Verdoppelung bedeutet.

„Die Aufholjagd hat geklappt“, erklärte VP-Chef Anton Mattle. Beim Wahlkampfauftakt in Galtür sei man bei 29 Prozent gelegen. „Das tut uns gut.“ Man werde nun alles daransetzen, das verloren gegangene Vertrauen zurückzugewinnen.