Zusätzliche Haltstelle

Die Koralmbahn steht weiter in Haiders Schatten

Die ÖBB haben bereits bauliche Vorkehrungen für eine Haltestelle am Flughafen getroffen.

(Bild: ÖBB/3D-Schmiede)

Die Steirische Wirtschaft will eine Bahnstation am Grazer Flughafen. In Kärnten will man aber den Klagenfurter Airport nicht weiter schwächen.

Vier Jahre vor der Fertigstellung der Koralmbahn ist in der steirischen Wirtschaft neuerlich die Diskussion über einen eigenen Bahnhof am Grazer Flughafen entbrannt. „Es wäre doch sinnvoll, wenn die Bahn, die direkt am Flughafen vorbeifährt, dort auch hält“, lautet der Tenor in der steirischen Wirtschaftskammer. Diese Haltestation fehlt in den Plänen für die Hochgeschwindigkeitsstrecke, weil Jörg Haider einst darauf gepocht hatte. Der frühere Kärntner Landeschef hatte für seine Zustimmung nämlich zur Bedingung gemacht, dass keine Haltestelle am Grazer Flughafen gebaut wird. Dieser zählte im Vorjahr immerhin 226.562 Passagiere. 

LH Drexler und LH Kaiser ziehen gemeinsam an einem Strang.

(Bild: EVELYN HRONEK)

Für Kärnten aktuell keine Priorität
Die Kärntner Kollegen zeigen zwar Verständnis für diese Forderung, wollen sich aber nicht festlegen: „Für Kärnten hat das aktuell keine Priorität.“ Auch die Landespolitiker halten sich bei diesem Thema lieber bedeckt. „Diesbezüglich gibt es Gespräche“, heißt es lapidar auf „Krone“-Anfrage aus dem Büro des steirischen Landeshauptmanns Christopher Drexler (VP). „Primäres Ziel wäre für uns, eine Kooperation zwischen den beiden Regionalflughäfen zu schaffen“, teilt unterdessen Andreas Schäfermeier, Pressesprecher von Landeshauptmann Peter Kaiser (SP), mit.

Flughafen Klagenfurt nicht weiter schwächen
Das lässt wohl den Schluss zu, dass man den Klagenfurter Flughafen nicht noch mehr schwächen möchte. Der dümpelte im Vorjahr bei etwa 50.000 Passagieren. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz hatten sich die beiden Landeschefs geeint präsentiert und von einer großen Metropolregion gesprochen - mit einem Luxusproblem: Zwei Flughäfen für 1,1 Millionen Einwohner.