6110 Euro Diversion

Schweinebauer als Tierquäler: ,,Blöd gelaufen!”

Kärnten
22.09.2022 13:35

Die Bilder aus einem Schweinemastbetrieb in Klagenfurt-Land, die Anfang April vom Verein gegen Tierfabriken (VGT) veröffentlicht wurden, schockieren noch immer - so wie die Verantwortung des Bauern: „Blöd gelaufen“, meint er zur Tierquälerei. Und kommt trotzdem mit einer Geldbuße davon.

Abgebissene Schwänze, blutige Wunden, entzündete Augen, alles voll Dreck und Gülle: So mussten, wie berichtet, die Schweine in einem großen Mastbetrieb in Klagenfurt-Land vegetieren. Tierschützer des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) hatten den Skandal mit erschütternden Videos aufgedeckt. Sie leiteten auch den Prozess am Landesgericht Klagenfurt mit einer kleinen Demo ein; allerdings war mehr Polizei als sonst jemand vor Ort.

„Habe es wohl vernachlässigt“
Der Bauer, ein 57-jähriger Landwirtschaftsmeister, ist froh, dass in den kleinen Verhandlungssaal kaum Zuseher passen. „Ich habe es wohl vernachlässigt“, meint er. Das scheint angesichts der erschütternden Bilder aus dem Horrorstall eine Untertreibung. „Was ist für Sie ein Schwein?“ will Richter Dietmar Wassertheurer wissen. „Liabe Viecherln", antwortet der Bauer, bei dem bis zu 480 Tiere Platz hatten. Jetzt habe er keine mehr, erzählt er.

Und auch kein AMA-Gütesiegel. Das sei ihm nach dem Vorfall entzogen worden. „Aber so etwas wird auch nie wieder bei mir vorkommen“, versichert er. Das Urteil wird vermutlich erneut für Aufregung sorgen: Denn Richter Wassertheurer bietet dem Schweinezüchter eine Diversion an. Bezahlt er 6110 Euro, ist das Verfahren ohne Verurteilung erledigt. Staatsanwältin Lisa Kuschinsky stimmt dem nicht zu - es bleibt vorerst offen, wie es weitergeht.

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