Tod von Iranerin

Frauen schnitten sich aus Protest Haare ab

Ausland
19.09.2022 11:12

Aus Protest gegen den Tod der 22-jährigen Mahsa Amini in Teheran haben sich bekannte Iranerinnen ihre Haare abgeschnitten. Damit wollten sie ihre Solidarität mit der jungen Frau ausdrücken, die nach ihrer Verhaftung durch die Moralpolizei ins Koma gefallen und am Freitag gestorben war. 

Die Videos und Fotos von den Aktionen teilten sie im Internet. Unter ihnen war etwa die Schauspielerin Anahita Hemmati. Den Protesten schlossen sich auch Exil-Iraner und Iranerinnen in Österreich an. „Ihr Tod sollte weltweit scharf verurteilt werden, um weitere Gewalt gegen Frauen im Iran zu verhindern“, sagten etwa das Komitee zur Verteidigung der Menschenrechte im Iran und die Medical Professionals for Human Rights in Iran Austria am Montag in einer Aussendung.

Der iranische Präsident Ebrahim Raisi müsse für die Tötung und die vielen Menschenrechtsverletzungen in seinem Land zur Rechenschaft gezogen werden.

„Zuletzt wurde die Schriftstellerin Sepideh Rashnoo verhaftet und in staatlichem Gewahrsam offensichtlich misshandelt, weil sie in einem Bus in Teheran angeblich einen unpassenden Hidschab getragen hatte. Ihr drohen nun Jahre im Gefängnis“, hieß es weiter. Frauen und Menschen, die sich für ihre Rechte einsetzen, würden im Iran diskriminiert.

Führte Misshandlung zu Tod?
Amini war am Dienstag von der Moralpolizei wegen ihrer „unislamischen“ Kleidung festgenommen und auf eine Polizeistation gebracht worden. Dort soll sie Herzprobleme bekommen haben und ins Koma gefallen sein. Am Freitag starb sie schließlich in einem Krankenhaus. Der Fall hatte landesweit Empörung und Trauer ausgelöst. Viele Kritiker und Kritikerinnen warfen der Polizei vor, Amini geschlagen zu haben, was schließlich zum Tod führte. Die Polizei wies diese Anschuldigung zurück.

Seit der Islamischen Revolution von 1979 gelten im Iran strenge Kleidungsvorschriften für Frauen. Genauso lange werden diese jedoch ignoriert, insbesondere in Metropolen und sehr zum Ärger erzkonservativer Politiker. Die Regierung versucht seit Monaten, die islamischen Gesetze strenger umzusetzen.

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