Horrende Preise

36 Jahresgehälter für einen Flecken Baugrund

Tirol
11.09.2022 06:09

Wie lange müssen Häuslbauer in Tirol arbeiten, um sich 500 Quadratmeter Baugrund leisten zu können? Das Institut OGM wertete Preise und Einkommen aus. Die Ergebnisse sind ernüchternd.

Baugrund ist in Tirol sehr begehrt. Einerseits sorgt die Geografie dafür, dass es in den Tälern oft nur wenige bebaubare Flächen gibt, andererseits verschärfen der Tourismus und die hohe Anzahl an reinen Freizeitwohnsitzen die Bodenknappheit. Dies alles führt dazu, dass die Baugrundpreise in Tirol mehr als dreimal so hoch wie der Österreich-Schnitt sind: Also 261 Euro pro Quadratmeter im Vergleich zu 84 Euro im Bundesschnitt.

Auch sind die Baugrundpreise in Tirol stärker angestiegen als anderswo – am meisten im Bezirk Kufstein, wo die Baulandpreise laut Statistik Austria um 150 Prozent angezogen haben. In den Bezirken Innsbruck-Land und Schwaz haben sich die Preise zwischen 2015 und 2021 mehr als verdoppelt.

Tiroler Einkommen unter dem Schnitt
Gleichzeitig hinken die Einkommen der Tirolerinnen und Tiroler hinten nach. Aus Daten zu durchschnittlichen Brutto-Jahreseinkommen und durchschnittlichen Baugrundpreisen der Statistik Austria hat OGM errechnet, wie lange man in Tirol für 500 Quadratmeter Baugrund arbeiten muss. Dabei zeigen sich erhebliche Unterschiede zwischen den Gemeinden.

Besonders teuer ist der Raum Innsbruck sowie die Gegend um Kitzbühel. Auch im Zillertal und in Tourismus-Hochburgen des Oberlands sind Baugründe für Normalverdiener kaum erschwinglich.

Kirchberg nur für Millionäre
36 Jahre muss ein Tiroler sein gesamtes (!) Einkommen zusammensparen, um sich ein 500-Quadratmeter-Baugrundstück in Kirchberg kaufen zu können, 33 Jahre sind es in Kitzbühel! In insgesamt 49 der 277 Tiroler Gemeinden muss man länger als zehn Jahre sein Einkommen aufwenden.

Liste Fritz: „Nicht gottgegeben“
„Sündteures Wohnen, sündteure Baugrundstücke und niedrige Einkommen sind nicht gottgegeben, sondern hauptsächlich das Ergebnis einer falschen ÖVP-Politik“, sagt Liste-Fritz-Klubobmann Markus Sint. „Die ÖVP beschützt diejenigen, die schon genug haben, und lässt alle anderen die Zeche zahlen!“. Unter den teuersten Gemeinden, wo man 13 und mehr Jahre sein gesamtes Einkommen für ein 500-Quadratmeter-Baugrundstück zusammensparen muss, finden sich neben Innsbruck vor allem Tourismusgemeinden. 

„Dort treiben Chaletdörfer, Investorenmodelle und haufenweise illegale Freizeitwohnsitze die Preise für die Einheimischen massiv in die Höhe. Wir als Liste Fritz bringen zig Lösungsvorschläge im Landtag, aber ÖVP und Grüne ignorieren diese Fehlentwicklungen.“

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