„Schmerzliche Zeiten“

Schritt zurück: Der Welt geht es schlechter

Die UNO hat am Donnerstag einen besorgniserregenden Bericht veröffentlicht, wonach im Schnitt neun von zehn Ländern in der Entwicklung einen Schritt zurück machten.

Woran liegt es, dass wir nicht handeln? Diese Frage stellte der Leiter der UNO-Entwicklungsagentur UNDP, Achim Steiner, nach der Präsentation des Berichts. Es ist zum zweiten Mal in Folge, dass der seit 1990 gemessene globale Index der menschlichen Entwicklung zurückgehe, sagte Steiner. Für neun von zehn Ländern hat sich die Lage verschlechtert.

„Die Welt taumelt von Krise zu Krise“
„Wir leben in sehr schmerzlichen Zeiten, egal, ob es um eine Welt unter Wasser, ohne Wasser, in Flammen oder inmitten einer Pandemie geht“, sagte Steiner. „Die Welt taumelt von Krise zu Krise, gefangen im Kreislauf des Feuerlöschens, ohne dass die Wurzeln unserer Probleme angefasst werden“, warnte die UNDP. Außerdem beobachteten die Statistiker weltweit wachsenden Pessimismus: Sechs von sieben Menschen gaben an, sich unsicher zu fühlen, ein Drittel sagte, dass sie anderen nicht vertrauen.

Fortschritt sei aber beispielsweise dank neuer Computertechnologien, Wissenschaft oder neuer Getreidesorten möglich, so Steiner weiter. In Kenia könnten dank ausgiebiger Anstoßinvestitionen inzwischen 90 Prozent des Strombedarfs durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Gesellschaften, die fossile Brennstoffe finanzierten, machten einen Fehler, sagte Steiner.

Österreich knapp hinter den USA auf Platz 25
Laut dem neuen Ranking ist die Schweiz das höchstentwickelte Land der Welt, nahezu gleichauf mit Norwegen und Island. Deutschland belegt Rang neun. Bei der Erstauflage 1990 hatten die USA noch geführt, sie kommen jetzt nur noch auf Rang 21. Österreich liegt knapp dahinter auf Platz 25 und hat im Vergleich zu 2019 sieben Plätze verloren.

Auf den hintersten Plätzen der 191 untersuchten Staaten liegen Niger, Tschad und Südsudan.