Feuerwehr verunfallt

Kommandant: „Blaulicht Segen und Fluch zugleich“

Kärnten
19.08.2022 10:00

Einsatzfahrten mit Blaulicht sind eine extreme Belastung für die Fahrer, die dabei auch eine große Verantwortung tragen, und bei Unfällen - wie jeder andere Autofahrer - zur Verantwortung gezogen werden. Die Ausbildung ist entsprechend umfangreich und gewissenhaft und keineswegs nur auf Geschwindigkeit ausgerichtet.

Wichtiger als schnell zum Einsatzort zu kommen, ist das Hinkommen selbst, lautet das Motto der Feuerwehr. „Da wird nicht um jede Sekunde gekämpft“, so Klaus Tschabuschnig, Leiter der Landesfeuerwehrschule. Unfälle passieren bei 60.000 Einsatzfahrten, die allein Kärntens Feuerwehren pro Jahr absolvieren, dennoch. Wie eben jener am Dienstag, als auf dem Weg zu einem Brand in Wernberg ein Tanklöschfahrzeug umkippte. Drei Feuerwehrleute mussten ins Spital, das zwei bereits wieder verlassen konnten.

(Bild: FF Zauchen)
(Bild: FF Zauchen)

Auch diese Fahrer haben eine gewissenhafte Ausbildung durchlaufen. Mit dem B- und C-Führerschein als Voraussetzung geht es in die zumindest 20-stündige Zusatzausbildung - nicht nur zum Fahrer, sondern auch zum Maschinisten, um auch die Technik, die ein Einsatzfahrzeug mitführt, im Griff zu haben.

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Es gilt: Sicher vor schnell. Mit Rennfahrergenen kommt man bei Blaulichtorganisationen nicht weit. Da werden dann auch Fahrer ausgetauscht!

Stephan Krenn, Fahrkommandant der FF Krumpendorf

Rennfahrergene bei Feuerwehr nicht gern gesehen
Das Fahrtraining wird im jeweiligen Einsatzgebiet an spezifischen Abschnitten mit Steigungen, Unterführungen etc. durchgeführt. Im Normaltempo, das Ausloten der Grenzen passiert ausschließlich bei zusätzlichen Trainings im ÖAMTC-Zentrum, wenn mit 7,5-Tonnern Vollbremsungen oder kurzfristige Ausweichmanöver geübt werden.

30 Prozent

der Feuerwehrleute sind zum Fahren der Einsatzfahrzeuge berechtigt. Sie müssen über den C-Führerschein und eine spezielle Ausbildung verfügen.

Auch da gilt aber: Sicher vor schnell. Mit Rennfahrergenen kommt man bei Blaulichtorganisationen nicht weit. „Da werden dann auch Fahrer ausgetauscht“, verrät Stephan Krenn, Fahrkommandant der FF Krumpendorf, wo von 60 Kameraden 20 hinters Steuer dürfen. Für den früheren Kraftfahrer ist das Blaulicht Segen und Fluch. „Die größte Herausforderung bei Einsatzfahrten ist es, abzuschätzen, wie andere Verkehrsteilnehmer auf Blaulicht und Sirene reagieren.“

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