57% fossile Energie

Raus aus Öl und Gas ist eine echte Mammutaufgabe

Tirol
15.08.2022 06:40

Immer noch dominieren fossile Energiequellen in Tirol. Die Ölheizung ist laut aktueller Auflistung des Landes unangefochten Nummer eins als Wärmebringer. Doch angesichts der aktuellen Krisen wollen viele umsteigen. Das Problem nur: So schnell geht das nicht!

Tirol ist ein Land der Ölheizungen. Immer noch! Und das, obwohl das Land vor Jahren den Ausstieg aus fossiler Energie als Ziel formuliert hat. 100.000 Tirolerinnen und Tiroler sind vom schwarzen Gold – das möglicherweise bald auch so viel kostet wie das Edelmetall – abhängig.

In einer aktuellen, der „Krone“ vorliegenden Aufstellung des Landes zeigt sich, dass der heimische Energiebedarf immer noch zu 41 Prozent durch Öl gedeckt wird. Da macht sich der Einsatz von Erdgas mit 14 Prozent Anteil und umgerechnet rund 18.000 Gasheizungen im Vergleich fast schon bescheiden aus. Insgesamt decken fossile Energiequellen 57 Prozent ab.

Beim Land verweist man aber auch auf die andere Seite der Medaille. 43 Prozent des Energiebedarfes werden durch erneuerbare Quellen gedeckt. „Tirol liegt damit deutlich über dem österreichweiten Schnitt von 33 Prozent“, wird betont. Logischerweise führt die Wasserkraft (22 %), gefolgt von Holz und anderen Formen wie Sonnenenergie.

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Die Sonne schenkt uns in Tirol mehr als 1900 Sonnenstunden jährlich – wir müssen ihre Kraft nur nutzen! Auf rund 30 m² Dachfläche kann ein Haushalt theoretisch so viel Strom erzeugen, wie er im Jahr auch braucht.

Energie Tirol, unabhängige Beratungsstelle des Landes

Energiewende durch Lieferengpässe eingebremst
Beim Blick Richtung Sonne zeigt sich allerdings das Problem mit der Energiewende. Derzeit gibt es laut LR Johannes Tratter (ÖVP) an die 9200 Fotovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 124 Megawatt-Peak. Damit können umgerechnet rund 27.500 Haushalte mit Strom versorgt werden. Das Potenzial ist weit größer. Es auszuschöpfen, gestaltet sich jedoch schwierig.

Der Wille ist da: Der Markt für Fotovoltaik erlebt gerade einen Boom. Das sorgt für lange Wartezeiten und Materialengpässe. Um das langfristige Ausbauziel des Landes von 3,9 Terawattstunden Sonnenstrom zu erreichen, müssen rund 23,3 Millionen Quadratmeter Modulflächen auf Tirols Dächern installiert werden.

Doch wofür brauchen wir die ganze Energie? 44 Prozent fließen laut Land in Gebäude, ein Drittel in die Mobilität, der Rest in die Produktion.

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