Plus 2,3 Prozent

Sozialausgaben waren 2021 auf neuem Höchststand

Wirtschaft
12.08.2022 10:47

Die Sozialausgaben sind 2021 um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen und erreichten nach vorläufigen Berechnungen mit rund 132 Milliarden Euro einen neuen Höchststand. Weniger Geld mussten für Kurzarbeitsbeihilfe und Arbeitslosengeld ausgegeben werden, mehr für die Kranken- und Gesundheitsversorgung. Für Pensionen wurden rund 56 Milliarden Euro aufgewendet.

„Im zweiten Corona-Jahr flossen Ausgaben in der Höhe von knapp einem Drittel der österreichischen Wirtschaftsleistung in Soziales“, so Tobias Thomas, Generaldirektor von Statistik Austria. Obwohl die Sozialquote im Vorjahr zurückging, lag sie mit 32,8 Prozent immer noch auf einem wesentlich höheren Niveau als in den Jahren davor. Zum Vergleich: In der Wirtschafts- und Finanzkrise 2009 hatte die Sozialquote 29,6 Prozent betragen, im Jahr 2019 bei 29,3 Prozent.

Der Vergleich der vergangenen 30 Jahre zeigt, dass der BIP-Anteil der Sozialausgaben im Durchschnitt des letzten Jahrzehnts (2011-2021) einen Wert von 30,2 Prozent erreichte, während er in den beiden vorangegangenen Jahrzehnten knapp über 28 Prozent gelegen war. Im Jahr 2021 betrug der Anteil 32,8 Prozent.

Ausgaben für die Notstandshilfe nahmen zu
Aufgrund der Erholung am Arbeitsmarkt musste 2021 im Vergleich zum Jahr davor wesentlich weniger für die Kurzarbeitsbeihilfe (minus 33 Prozent, 3,7 Milliarden Euro) und das Arbeitslosengeld (minus 32 Prozent; 1,6 Milliarden Euro) ausgegeben werden. Die Ausgaben für die Notstandshilfe nahmen infolge der gestiegenen Langzeitarbeitslosigkeit hingegen um zwei Prozent leicht auf 1,9 Milliarden Euro zu. Deutlich stärker stiegen die Unterstützungsleistungen für Selbstständige (plus 14 Prozent, 1,3 Milliarden Euro).

Der starke, vor allem durch die Reduktion des Corona-Kinderbonus verursachte Rückgang bei der Familienbeihilfe (minus 15 Prozent, 3,6 Milliarden Euro) führte zu insgesamt rückläufigen Ausgaben für Familien und Kinder. Ein überdurchschnittlicher Anstieg gegenüber 2020 mit plus sieben Prozent bei Ausgaben für die Kranken- und Gesundheitsversorgung war Corona-bedingt zu verzeichnen.

Leistungen an Personen im Pensionsalter überwiegen
Für Alters- und Betriebspensionen, Ruhegenussleistungen sowie Betreuungs- und Pflegeleistungen wurden 2021 rund 56 Milliarden Euro (plus fünf Prozent) und damit 43 Prozent der Sozialleistungen insgesamt aufgewendet. An zweiter Stelle mit 34 Milliarden Euro folgten Ausgaben für die Kranken- und Gesundheitsversorgung aller Altersgruppen.

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