Lebensmittel knapp

Krieg, und alles kostet viel mehr: EU muss handeln

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Gestörte Lieferketten führen derzeit zu höheren Haushaltsausgaben, Lebensmittelknappheit und Armut. Besonders davon betroffen sind afrikanische Länder. Die EU ist zum Handeln aufgefordert.

Dramatische Folgen hat der Krieg in der Ukraine für den Markt. Fehlende Getreidelieferungen aus der umkämpften Krisenregion sorgen weltweit für Preissteigerungen, Lebensmittelknappheit und verstärkte Migrationsbewegungen.

460 Millionen hungrig
„Die Zahl jener, die von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen sind, hat sich seit Anfang 2020 mehr als verdoppelt. Waren es vor der Covid-Pandemie noch 135 Millionen Menschen, so sind es nun 345 Millionen. Weitere 460 Millionen leiden an chronischem Hunger“, sagt Europa-Abgeordneter Christian Sagartz anlässlich des Berichts von David Beasley, Exekutivdirektor des Welternährungsprogramms. Im Europa-Parlament informierte der Experte über die aktuelle Lage.

„600.000 Tonnen Getreide warten im Hafen von Odessa auf die Auslieferung. Jeden Tag, an dem keine Lieferung möglich ist, sterben Menschen. Afrikanische Länder sind am meisten betroffen“, so Sagartz. Wegen Hungersnöten haben sich in Somalia seit Jahresbeginn 700.000 Einwohner auf den Weg gemacht, um in einer anderen Region Lebensmittel zu finden. „Das droht ebenso in Ägypten, dem größten Importeur von ukrainischem Weizen“, warnt der ÖVP-Politiker: „Die Europäische Kommission muss rasch handeln, um eine Verschärfung der Situation abzuwenden.“

Bauern entlasten
Im Burgenland ist heuer die Versorgung mit Getreide dank guter Ernte gesichert. „Jetzt braucht es für unsere Bauern einen ordentlichen Preis“, fordert Sagartz. Denn die Landwirte spüren die gestiegenen Dünger- und Treibstoffkosten extrem. Um die Wettbewerbsfähigkeit und Regionalität auf dem Agrarsektor zu gewährleisten, stellt die Bundesregierung im Rahmen des Entlastungspakets 110 Millionen € bereit.