Körperverletzung

Kirchtagsrauferei: Blaue Gemeindespitze mit dabei?

(Bild: P. Huber)

Gegen Gernot Prinz, den Bürgermeister der Ortschaft Ossiach in Kärnten, und seinen Vize Philipp Kamnig (beide FPÖ) liegen Anzeigen wegen Körperverletzung vor. Die Polizei ermittelt.

Man stelle sich einen idyllischen Ort vor, mit einem berühmten Stift am Ufer eines Sees, mit Sinn für schöne Künste und Musik. Jetzt stelle man sich eine zünftige Kirchtagsrauferei vor, wie sie beinahe zum ländlichen Ritual gehört und vermische beides. So weit, so nebensächlich, wären da nicht die Hauptdarsteller.

Der Ossiacher See in Kärnten

(Bild: krone.at-Leserreporter Michael Gatt)

Tatsache ist, dass gegen Ossiachs Bürgermeister Gernot Prinz und seinen Vize Philipp Kamnig Anzeigen wegen Körperverletzung vorliegen. Die Namen bestätigt Polizeisprecher Rainer Dionisio nicht („Datenschutz!“), die Anzeigen selbst durchaus: „Ermittlungen laufen, es gab drei Beteiligte und einen Verletzten.“

Prinz und Kamnig bestätigen vieles
Prinz und Kamnig sind es zum Teil selbst, die alles bestätigen. Kamnig: „Ich habe von der Polizei bereits für Freitag einen Termin für die Einvernahme erhalten.“ Den Vorwurf der Körperverletzung müsse er aber vehement zurückweisen, so Kamnig. Und Prinz? Der Bürgermeister: „Im Moment will ich zu diesem Sachverhalt und den Vorwürfen gar nichts sagen.“

Ossiachs Bürgermeister Gernot Prinz (ki.) und sein Vize Philipp Kamnig (beide FPÖ)

(Bild: Manfred Schusser, rfj, Krone KREATIV)

An der Stelle sollte man sich noch weitere Gerüchte visualisieren. Das Opfer, ein der ÖVP nahestehender junger Mann, habe den Zwang verspürt, sich zu erleichtern. Schließlich müssen Biere wieder raus. Dass Prinz und Kamnig ihr FPÖ-Auto für den falschen Ort dazu hielten und dies dem Opfer allzu rabiat beibringen wollten, ist auch so ein Gerücht. „Ich habe aber drei Zeugen, die diese Brutalität bestätigen“, schwört der mittelschwer Verletzte.

Neuer Bürgermeister und neuer Vize?
Was Polizei und Justiz dazu sagen, wird die Zukunft weisen. In der Gegenwart muss man noch die Unschuldsvermutung für alle Beteiligten betonen. Wird die Unschuldsvermutung aber zu einer Schuldbestätigung, dürfte der erwähnte idyllische Ort wohl einen neuen Bürgermeister erhalten - samt neuem Vize.