Das Feuer im Keller eines Hochhauses in der Elisabeth-Vorstadt am Sonntag hätte zum Inferno werden können, ist sich ein Ermittler sicher. Im Raum steht aufgrund der vehementen Vorgehensweise und der Gefährlichkeit auch versuchter Mord.
Zwei gelegte Brände im Müllraum, mehrere aufgekeilte Brandschutztüren, dichter Rauch und acht Verletzte. Der erfahrene Brandermittler Walter Kittel ist sich am Tag nach dem Brand in der Salzburger Fanny-von-Lehnert-Straße sicher: „Das Vorgehen war extrem zielgerichtet. Das ist für mich eine neue Qualität von Brandstiftung. Sowas habe ich noch nicht erlebt!“
Kittl, der für die Staatsanwaltschaft ein Gutachten anfertigt, berichtet außerdem von einem glücklichen Zufall: „Eine Nachbarin, wollte Wäsche waschen und hat den Rauch entdeckt. Sonst hätte es ein Inferno gegeben, wenn das Feuer auf die insgesamt 15 großen Müllcontainer übergegriffen hätte.“
Das betroffene Haus sei aufgrund der Bauart für die Feuerwehr schwieriges Terrain, so Kittel. „Glücklicherweise war die Berufsfeuerwehr so schnell vor Ort. Aufgrund der starken Rauchentwicklung ist dem Feuer der Sauerstoff auch ausgegangen, was die Brandausbreitung deutlich verzögert hat", fasst der Brandermittler zusammen
Erst im März gab es eine Brandserie in einem Wohnblock in der Siebenstädterstraße. Auch dort wurde an mehreren Stellen Feuer gelegt. Einen Tatverdächtigen gibt es immer noch nicht.
Die Folgen für die Täter könnten es in beiden Fällen in sich haben. Neben Brandstiftung und Sachbeschädigung kommt nämlich unter Umständen auch eine Anklage wegen versuchten Mordes in Betracht. Für letzteren Vorwurf reicht nämlich bereits, dass der Täter es ernstlich für möglich hält und sich damit abfindet, dass durch sein Handeln ein Mensch umkommt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.