Toxische Dämpfe

Abgestürztes Flugzeug hatte „Munition“ an Bord

Ausland
17.07.2022 10:35

Nahe der nordostgriechischen Stadt Kavala ist am späten Samstagabend ein Frachtflugzeug abgestürzt. Es handelte sich laut ersten Berichten um eine Antonow An-12 einer ukrainischen Gesellschaft, die auf dem Weg von Serbien nach Jordanien war. Acht Menschen sollen an Bord gewesen sein, niemand überlebte das Unglück. Geladen hatte die Maschine zwölf Tonnen „toxisches Material“. Laut serbischen Angaben handelte es sich um Waffenlieferungen an Bangladesch. Rund um die Absturzstelle wurde den Bewohnern geraten, im Haus zu bleiben, Klimaanlagen nicht einzuschalten und die Fenster geschlossen zu halten.

Die Maschine soll im serbischen Nis gestartet und auf dem Weg nach Amman in Jordanien gewesen sein, als der Pilot Probleme mit einem Triebwerk meldete und eine Notlandung auf dem Flughafen Kavala beantragte. Dorthin schaffte es die Crew jedoch nicht mehr, der Flieger stürzte rund 40 Kilometer vom Flughafen entfernt ab. Beim Online-Flugtracker Flightradar24 zeigte die Flugroute, dass sich die Antonow bereits über der nördlichen Ägäis nahe der Halbinsel Chalkidiki befand und dann Richtung Kavala umkehrte.

Gefährliche Ladung war Munition für Mörser
Serbiens Verteidigungsminister Nebojsa Stefanovic erklärte am Sonntag, in dem Flugzeug hätten sich 11,5 Tonnen an Munition befunden, die für Bangladesch bestimmt gewesen seien. Nach seinen Angaben befand sich die Ladung im Besitz der serbischen Firma Valir. Es handle sich um Munition für Mörser, die in Serbien produziert werde. Das Flugzeug habe alle erforderlichen Genehmigungen für den Transport gehabt.

Einsatzkräfte konnten wegen Explosionen zunächst nicht zu Unglücksort
In der Umgebung sahen und filmten etliche Anwohner den Absturz des Flugzeugs, das bereits in der Luft brannte und deshalb am Nachthimmel deutlich auszumachen war. Es wurde von geladener Munition berichtet, zumal nach dem Absturz zahlreiche Explosionen zu hören waren.
Wegen anhaltender Detonationen konnte sich die Feuerwehr der Absturzstelle zunächst nicht nähern.

Zunächst rückte ein Großaufgebot aus Feuerwehr, Krankenwagen und Polizei an, doch die Rettungskräfte zogen sich bald zurück. „Obwohl wir Masken trugen, war die Luft unerträglich. Es gab nicht nur Rauch, sondern auch beißende Dämpfe“, sagte ein Feuerwehrmann gegenüber Journalisten. Zwei seiner Kollegen seien mit Atemwegsproblemen ins Krankenhaus gebracht worden.

Wrack soll mit Drohnen untersucht werden
Nun soll das Wrack zunächst mit Drohnen untersucht werden. Nach Angaben des Senders ERT wollen Sprengstoff- und Militärexperten sowie Vertreter der griechischen Atomenergiekommission am Sonntag die Drohne einsetzen, bevor sie selbst das Wrack untersuchen. Der Bürgermeister der betroffenen Gemeinde Pangeo, Filippos Anastasiadis, bestätigte noch in der Nacht, dass die Maschine „gefährliches Material“ geladen hatte. Das Militär sei alarmiert worden.

Gebiet wurde weiträumig abgesperrt
Noch Stunden nach dem Absturz waren aus den brennenden Überresten der Maschine Explosionen zu hören. Die Trümmer der Antonow sollen in einem Umkreis von 800 Metern verteilt liegen, das Gebiet wurde weiträumig abgesperrt. 

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