Die lange Sperre der B 120 durch das Scharnsteiner Ortszentrum sorgt für großen Unmut unter den Wirtschaftstreibenden. Sie beklagen Umsatzrückgänge von bis zu 50 Prozent.
Nach zwei harten Corona-Jahren müssen die Scharnsteiner Wirtschaftstreibenden auch im Sommer 2022 mit Umsatzeinbußen kämpfen. Seit Ende Mai und noch bis November ist die Hauptstraße, die B 120, wegen Arbeiten an der Wasserleitung eine riesige Baustelle. Lange Umleitungen und eine Totalsperre der für die Handelsbetriebe so wichtigen Durchzugsstraße sind die Folge, dadurch bleiben die Kunden aus.
Wir Wirtschaftstreibenden haben hohe Umsatzverluste und die Polizei verdient sich eine goldene Nase. Gerade zu Beginn der Baustelle wurden viele Autofahrer, die sich nicht auskannten, gestraft.
Petra Steinhauser, Trafikantin
„Wenn das so weitergeht, gibt es unsere Trafik mit Jahresende nicht mehr“, beklagt Trafikantin Petra Steinhauser Umsatzrückgänge von 50 Prozent. Konditor Kurt Mittermaier musste bereits drei der insgesamt 23 Mitarbeiter entlassen. „Ich habe um Kurzarbeit angesucht, weil ich sie im Spätherbst wieder brauchen könnte. Leider hat das AMS meinen Antrag abgelehnt, weil in der Umgebung so viele Fachkräfte gesucht werden.“
Die Vorbereitungen auf die Baustelle waren offensichtlich sehr schlecht. Eine Info-Veranstaltung durch die Gemeinde gab es erst, als die ersten Bagger mit den Arbeiten begannen.
Kurt Mittermaier, Konditor
Generell herrscht im Ort der Tenor, dass die Baustelle viel zu lange dauert, eine Ampellösung statt der Totalsperre sinnvoller wäre und viel zu wenig Aufklärungsarbeit geleistet wurde.
Bürgermeister sieht sich in Zwickmühle
Bürgermeister Rudolf Raffelsberger (VP) sieht sich in einer Zwickmühle. „Die Bauarbeiten sind ein Teil eines großen Prozesses zur Belebung des Ortskerns, jetzt ist leider genau das Gegenteil eingetreten.“ Deshalb hat er auch Verständnis für den Unmut. Die Totalsperre sei aber die bessere Lösung, da sich die Baustelle sonst über zwei Jahre ziehen würde. Temporäre Verkehrsfreigaben an baufreien Tagen hält er für nicht sinnvoll: „Die Staubentwicklung wäre enorm.“
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