Hohe Rechnung kommt

Heimleiterin ließ sich im Büro pflegen: Job weg!

Oberösterreich
07.07.2022 08:00

Nach einem Spitalsaufenthalt zog die Leiterin eines Bezirkspflegeheims in Oberösterreich für Tag und Nacht in ihr Büro und ließ sich dort fast vier Wochen lang versorgen und pflegen, teils von den eigenen Kräften, teils von Externen - wir haben darüber berichtet. Und am Donnerstag ist der eigenartige Fall Thema einer Landtagsanfrage der Abgeordneten Gabriele Knauseder (SPÖ) an Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP). Grund für uns, beim zuständigen Gmundener Bezirkshauptmann Alois Lanz nachzufragen: „Was wurde denn aus der Dame?“ Ist wirklich nicht mehr passiert, als dass sie in den Krankenstand heimgeschickt wurde?

Nein, die ihre eigene Pflege in der Arbeit organisierende Führungskraft wurde gekündigt, sagt der BH-Chef. Die Stelle ist - mit Besetzungstermin 1. September - auch schon ausgeschrieben.

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Die besagte Heimleiterin ist im Krankenstand und wurde gekündigt. Stück für Stück sind immer mehr Sachen aufgetaucht, die einfach nicht gepasst haben. In Summe einfach unerfreulich und, ja, unpassend.

Alois Lanz, Bezirkshauptmann von Gmunden

Und die Pflegeleistungen im Heim, zumindest für die knappe Woche, in der sie sich von ihren eigenen Pflegekräften versorgen ließ? Dafür bekommt die Dame eine Rechnung. Lanz nennt keinen Betrag, aber wer den tatsächlichen Sachverhalt näher kennt, wird auf mehrere Tausend Euro kommen, zumal es auch bauliche Maßnahmen gegeben hat und ein Trainingsgerät für die „Reha“ der angeschlagenen Leiterin angeschafft worden ist.

Fragen kommen in der Landtagssitzung
Was wird Landesrat Hattmannsdorfer am Donnerstag im Landtag dazu sagen? Vor allem, dass man sogleich die Heimaufsicht des Landes eingeschaltet habe, sobald man von den Vorgängen im Bezirkspflegeheim erfahren habe. Auch BH-Chef Lanz will die Heimaufsicht geholt haben.

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Derartige Vorkommnisse sind völlig inakzeptabel und ich stelle mich hier auch schützend vor die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Heimaufsicht hat unmittelbar reagiert und nach einem Kontrollbesuch die Vorgänge unterbunden, um den reibungslosen Heimbetrieb zu gewährleisten.

Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer, ÖVP

In einem anonymen Hilferuf wurde davor beklagt, dass den Pflegekräften niemand geholfen habe. Das ist das anfängliche Hauptthema der SPÖ-Anfrage, aber auch Zusatzfragen sind möglich, auch von anderen Fraktionen.

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