Nun ist endgültig offiziell: Christopher Drexler (ÖVP) ist neuer Landeshauptmann der Steiermark. Am Nachmittag wurde er in der Hofburg von Alexander Van der Bellen angelobt - nicht ohne typisch launigen Sagern des Bundespräsidenten.
Drexler wurde von seiner Frau, seiner Mutter und seinen Töchtern samt Partnern in die Hofburg nach Wien begleitet. Von Regierungsseite waren Kanzler Karl Nehammer (ÖVP), Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP), selbst ein Steirer, anwesend.
Alexander Van der Bellen begrüßte Drexler noch vom dem Gelöbnis mit „Herr, Landeshauptmann“ und fügte noch dazu: „Ich hoffe, ich kann Sie schon so ansprechen. Wenn nicht, ist es egal.“ Nach dem Scherzen kam der Ernst: „Sie übernehmen das Amt in einer schwierigen Zeit“, gab das Staatsoberhaupt zu bedenken. Das Gute sei, dass die Steiermark gut gerüstet sei, etwa im Bereich Forschung. Die Steiermark sei ein Land der Innovation. Zudem würden dort „gute Weine angebaut“, und es gebe wichtige Kulturfestivals.
„Die Überraschung ist wirklich gelungen“
Am Vormittag war Drexler bei einer Sonderlandtagssitzung des Landtags mit den Stimmen von 32 der 46 anwesenden Mandatare zum neuen Landeshauptmann der Steiermark gewählt worden. Im Innenhof des Grazer Landeshauses hatten danach die Marktmusikkapellen Passail und Arzberg Aufstellung genommen. Für den neuen Landeshauptmann aus dem Almenland gibt’s einen zünftigen musikalischen Gruß aus der Heimat. Mit dabei im Repertoire: der 9er-Alpenjäger-Marsch.
Den liebt Christopher Drexler besonders, weil die steirische Landeshymne im Stück verarbeitet ist. „Die Überraschung ist wirklich gelungen, die Stimmung hier im Landhaushof ist wunderbar - der Tag ist überhaupt sehr emotional für mich.“ Auch für seine Familie ist der Montag ein Tag der Freude. Seine Mutter Anneliese, die beiden Töchter Stephanie und Antonia sowie Gattin Iris sind dabei, als Christopher Drexler vom Landesrat zum Landeschef aufsteigt. Seine zwei Söhne mussten passen, sie waren auf Schul-Ausflügen.
Für die Familie sollte sich wenig ändern
„Glauben Sie, dass sich für Sie jetzt viel verändern wird?“, will die „Krone“ wissen. „Wir sind jetzt schon eine längere Zeit darauf vorbereitet, realisieren wird man das Ganze aber wahrscheinlich erst in paar Tagen. Ich denke nicht, dass sich für uns als Familie viel ändern wird - wir werden uns sicher noch genauso oft sehen werden wie jetzt“, sagt Stephanie Drexler.
SPÖ-Chef dankt Schützenhöfer für Freundschaft
Zu Mittag lud Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang (SPÖ) in der festlich geschmückten Aula der Alten Universität zum Empfang. Lang dankte dem Ab-heute-Pensionär Hermann Schützenhöfer nicht nur für seine Arbeit fürs Land, sondern auch für dessen Freundschaft: „Alles in allem war es eine schöne Zeit mit dir, Hermann - pass auf dich auf und bleib gesund.“
Dass Lang dem „Governor elect“ (in Anspielung auf eine US-Redewendung „gewählter Landeshauptmann“) alles Gute wünschte, kommentierte Ex-Landesrat Leo Schöggl (FPÖ) etwas säuerlich: „Immer diese Anglizismen, das müssen wir bekämpfen!“
„Ich werde sicher nicht immer daheim sein“
Schützenhöfer erwiderte, zwischen ihm und dem SPÖ-Chef sei „tatsächlich so etwas wie Freundschaft“ entstanden. Und gestand schmunzelnd, was viele ohnehin schon geahnt hatten: „Ich werde sicher nicht immer daheim bleiben - das hält meine Frau Marianne ja nicht aus.“
Über sein künftiges Leben als Pensionist sprach Schützenhöfer auch mit „Krone“-Redakteur Jörg Schwaiger:
Die schwarz-rote Freundschaft auf Landesebene ist übrigens eine Besonderheit, wenn man sich das Parteien-Hickhack auf Bundesebene ansieht. Im „Krone“-Gespräch freute sich der steirische Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl darüber besonders: „Es ist schön, dass das Miteinander bei uns an erster Stelle steht. Auch darum bin ich froh, in der Steiermark zu sein!“
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