Bauarbeiter vermittelt

Groß angelegter Betrug von Leasingfirma aufgedeckt

Tirol
15.06.2022 11:19

In Tirol konnte die Polizei in Zusammenarbeit mit Finanz, Gesundheitskasse und Arbeitsmarktservice einen groß angelegten Betrug aufdecken. Eine im Raum Innsbruck ansässige Personalleasingfirma soll im großen Stil Personal für diverse Generalunternehmer im Tiroler Baugewerbe bereitgestellt haben, ohne die fälligen Abgaben abzuführen. Es gab Hausdurchsuchungen und drei Festnahmen. Der Schaden soll sich auf mehrere Hunderttausend Euro belaufen.

Die Ermittlungen wegen des Verdachts des schweren gewerbsmäßigen Betruges liefen bereits seit Oktober. Nach anonymen Anzeigen stellte sich heraus, „dass ein Personalleasingunternehmen im Raum Innsbruck seit Jänner 2021 im großen Stil Personal für diverse namhafte Generalunternehmer im Tiroler Baugewerbe bereitstellte, ohne die in Österreich fälligen Abgaben an die GesundheitskasseBauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungskasse und das Finanzamt abzuführen“, berichtete die Polizei am Mittwoch.

30.500 Arbeitsstunden
Nach und nach kam dann auch das gewaltige Ausmaß zum Vorschein. Die Ermittler fanden heraus, dass das Unternehmen seit dem Vorjahr offenbar mehr als 30.500 Stunden nicht ordnungsgemäß verrechnet hat bzw. diese nicht deklariert wurden. „Um jedoch die zahlreichen Überstunden der Dienstnehmer begleichen zu können, besteht unter anderem der Verdacht, dass das Unternehmen in manipulierender Weise erhöhte ,Deckungsrechnungen‘ an seine im Ausland befindlichen Subunternehmen stellte und Bargeldbeträge über sogenannte ,Kick-Back-Zahlungen‘ wieder nach Österreich verbracht und widerrechtlich vereinnahmt wurden“, so die Ermittler weiter.

Symbolbild. (Bild: P. Huber)
Symbolbild.

Dazu sollen die zwei amtsbekannten Beschuldigten eine Strohfrau als handelsrechtliche Geschäftsführerin eingesetzt haben, um den Schein eines „sauberen“ Unternehmens zu wahren. „Weiters bestand gegen die Beschuldigten unter anderem der Verdacht der Untreue, des Sozialleistungsbetruges und des betrügerischen Vorenthaltens von Sozialversicherungsbeiträgen und Zuschlägen“, hieß es.

Festnahmen und Hausdurchsuchungen
Bereits Mitte April konnten über Anordnung der Innsbrucker Staatsanwaltschaft drei Verdächtige „in einer gezielten gemeinsamen Aktion mit rund 30 Beamten des Landeskriminalamtes Tirol festgenommen werden.“ Zudem fanden im Raum Innsbruck und Kufstein fünf angeordnete Hausdurchsuchungen statt, bei denen Vermögenswerte von über 600.000 Euro sichergestellt wurden.

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Der Gesamtschaden beläuft sich derzeit auf rund 275.000 Euro. Weitere Ermittlungen sind aber noch im Gange.

Staatsanwaltschaft Innsbruck

Über die zwei Hauptbeschuldigten wurde noch im April Untersuchungshaft verhängt. Ein mutmaßlicher Beitragstäter wurde aus dem Polizeianhaltezentrum Innsbruck wieder enthaftet.

Laut Staatsanwaltschaft Innsbruck betrage der Gesamtschaden zumindest 275.000 Euro. Weitere Ermittlungen diesbezüglich seien aber noch im Gange.

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