Unternehmen im Visier

Cybercrime: „Der Mensch ist die Schwachstelle!“

Tirol
08.06.2022 13:17

Die Gefahr aus dem Netz steigt - auch für heimische Firmen. Die Wirtschaftskammer Tirol, die Polizei und IT-Profis gaben Unternehmen daher Tipps, wie man sich vor Cybercrime schützt.

Obwohl ständig vor ihnen gewarnt wird, schlagen Online-Betrüger, Hacker und Erpresser immer wieder erfolgreich zu. Ins Visier geraten nicht nur arglose private Computernutzer, sondern immer öfter auch größere und kleinere Firmen oder sogar ganze Länder – wie der Datendiebstahl durch eine infizierte E-Mail in Kärnten zeigt.

Mitarbeiter sollte man verstärkt sensibilisieren
Auch in Innsbruck wurde unlängst ein Unternehmen Opfer von Kriminellen. Man glaubte, Rechnungen bei einer Firma zu begleichen, überwies mehr als 100.000 Euro auf ein britisches Konto – und damit direkt in die Hände unbekannter Gauner.

„Angriffe immer raffinierter“
„Durch die Corona-Pandemie und das damit verbundene Homeoffice sind auch unsere Mitgliedsbetriebe immer mehr der Gefahr aus dem Netz ausgesetzt“, weiß Florian Brutter, Datenschutzbeauftragter der WK Tirol. „Die Angriffe auf personenbezogene Daten und das Know-how von Unternehmen werden technisch immer raffinierter, entstandene Schäden immer größer. Es ist daher wichtig, die Firmen immer wieder neu zu sensibilisieren“, so Brutter.

Knapp 100 Unternehmer staunten am Dienstagnachmittag bei einem simulierten Cyber-Angriff in der WK nicht schlecht, wie schnell und einfach Hacker zuschlagen könnten. Experten der Polizei und IT-Fachleute erklärten dabei unter anderem auch, welche Gegenmaßnahmen man im Falle von Verschlüsselungstrojanern oder digitaler Erpressung ergreifen muss.

„Ich glaube schon, dass viele Betriebe die Gefahren grundsätzlich ernst nehmen und die IT-Systeme gut gesichert werden. Unterm Strich sitzt vor dem PC aber immer noch eine Person, die Betrügern auf den Leim gehen kann“, sagt Hans-Peter Seewald vom LKA Tirol. Er ist überzeugt, dass die größte Schwachstelle bei der IT-Sicherheit der Mensch ist. „Betrüger setzen gezielt auf Emotionen, Vertrauen sowie Müdigkeit und schlagen gerne, auch aus diesem Grund, am Freitagnachmittag zu.“ Jede einzelne Nachricht, die im digitalen Postfach eintrudelt, sollte daher genau hinterfragt werden.

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Betrüger setzen gezielt auf Emotionen, Vertrauen sowie Müdigkeit und schlagen gerne, auch aus diesem Grund, am Freitagnachmittag zu.

Hans-Peter Seewald vom LKA Tirol

3500 Anzeigen muss allein die Tiroler Polizei pro Jahr in Bezug auf Internetkriminalität bearbeiten. „Vor allem bei Sextortion und Anlagebetrug ist die Dunkelziffer aber mit Sicherheit viel höher“, glaubt man beim LKA. Seewald rät, nie auf Geldforderungen einzugehen sowie zu einer Datensicherung, die nicht ans Betriebsnetz angeschlossen ist.

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