Artenkrise in Europa

Jede 6. Säugetierart ist vom Aussterben bedroht

Wissenschaft
21.05.2022 10:10

Jede sechste Säugetierart in Europa ist laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) vom Aussterben bedroht, bei mehr als einem Viertel der Säugetiere gehen die Populationen zurück. Auch bei Vögeln sind die Zahlen dramatisch: In den letzten 40 Jahren hat sich die Anzahl von Vögeln in Europa laut einer Studie der Royal Society for the Protection of Birds um 600 Millionen verringert. In Österreich sind 39 Prozent aller Tierarten gefährdet.

„Die Artenkrise hat Europa fest im Griff - und bedeutet weit mehr als das Verschwinden einzelner Tiere. Nimmt die Biodiversität ab, wirkt sich das auf ganze Ökosysteme aus und bedroht letztendlich unmittelbar unsere Lebensgrundlage. Wir müssen jetzt endlich handeln, um die Artenkrise aufzuhalten,“ erklärt Lukas Meus, Biodiversitätsexperte bei Greenpeace in Österreich.

1677 Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht
Laut der Weltnaturschutzunion IUCN sind 1677 Tier- und Pflanzenarten von insgesamt 15.066 bewerteten Arten in Europa vom Aussterben bedroht. Der Polarfuchs, der Europäische Nerz, die Mittelmeer-Mönchsrobbe, der Nordatlantische Glattwal und der Eisbär gehören zu den am stärksten gefährdeten Säugetieren.

Die Gründe für den Artenverlust sind vielfältig, allerdings hauptsächlich von Menschen verursacht. Dazu gehören die industrielle Landwirtschaft, Waldzerstörung, Verschmutzung der Natur und die Auswirkungen der Klimakrise auf Arten und deren Lebensräume. In Österreich ist jedes zweite Wirbeltier bedroht. 59 Prozent der Lebensraumtypen in Österreich sind von vollständiger Vernichtung bedroht, stark gefährdet oder gefährdet.

„Dem Artensterben wird weiterhin nicht mal annähernd genug politische Aufmerksamkeit geschenkt. Während zahlreiche Veranstaltungen und internationale Konferenzen bereits wieder stattfinden, steht weiterhin nicht fest, ob und wann die Artenschutzkonferenz 2022 abgehalten wird. Doch das globale Massensterben von Tier- und Pflanzenarten macht keine Pause. Politiker müssen sich jetzt dafür einsetzen, starke Artenschutzziele zu verankern und gleichzeitig Maßnahmen zu treffen, die sicherstellen, dass die Ziele bindend umgesetzt werden“, so Meus.

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