Stangl nun ÖGB-Chef

Kämpfer gegen Teuerung bekommt noch mehr Gewicht

Oberösterreich
03.05.2022 17:09

Gibt es doch noch Hoffnung, dass Bundes- und Landesregierung mehr gegen die horrende Teuerung bei zentralen Lebensvoraussetzungen tun? Jedenfalls hat nun ein ausgewiesener Kämpfer gegen Preissteigerungen, AK-Präsident Andreas Stangl, noch mehr Gewicht im politischen Getriebe bekommen: Er hat seinen Vorgänger an der AK-Spitze, Johann Kalliauer, nun auch als Vorsitzender des ÖGB Oberösterreich beerbt. Was können die Menschen in unserem Bundesland von ihm erwarten? Und was erwarten Sie sich von ihm?

Andreas Stangl steht seit heute, 3. Mai 2022, an der Spitze des ÖGB Oberösterreich. Bei einer außerordentlichen ÖGB-Landeskonferenz wählten ihn die Delegierten mit 91,94 Prozent der Stimmen als neuen ÖGB-Landesvorsitzenden. Er übernimmt die Funktion von Dr. Johann Kalliauer, der den ÖGB Oberösterreich 18 Jahre lang geführt hat. Andreas Stangl ist 52 Jahre alt und in Braunau aufgewachsen. Er wurde in der AMAG in Ranshofen zum Dreher ausgebildet und ist seit seiner Jugend in der Gewerkschaft aktiv. Er ist verheiratet und hat einen Sohn.

Preise runter bei Energie, Wohnen und Lebensmitteln!
Wichtigstes Thema für den ÖGB und den neuen Vorsitzenden Andreas Stangl ist die horrende Teuerung. „Es ist unerträglich, dass die Regierung herumeiert, während viele Kolleginnen und Kollegen nicht mehr wissen, wie sie Miete, Energie und Lebensmittel zahlen sollen“, betont Stangl. Der kämpferische Gewerkschafter pocht auf ein umfassendes Maßnahmenpaket mit einem Teuerungsausgleich, einem kilometerabhängigen Pendlerpauschale, einer Senkung der Mineralölsteuer und einer Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel auf null. „Diese Maßnahme wäre einfach umsetzbar und die Entlastung kommt sofort in der Geldbörse der Menschen an.“

Sozialpartnerschaft ist nie aus der Mode gekommen
LH Thomas Stelzer (ÖVP) ließ es sich - trotz einiger Angriffe aus der SPÖ bei 1. Mai-Kundgebungen - nicht nehmen, dem neuen ÖGB-Vorsitzenden Andreas Stangl persönlich vor Ort zu gratulieren: „Unsere gemeinsame Aufgabe ist es, den Menschen Antworten zu geben. Sozialpartnerschaft ist nie aus der Mode gekommen, aber in schwierigen Zeiten besonders wichtig“, sagte Stelzer bei diesem Anlass in seiner Rede, unter Bezug darauf, dass es derzeit so vielen Krisen wie noch nie in der zweiten Republik gebe.

Gemeinsam große Herausforderungen bewältigen
Auch LH-Vize Manfred Haimbuchner (FPÖ) war dabei und sagte zu Andreas Stangl: „Ich bin sicher, dass unter seiner Vorsitzführung die bisherige Arbeit für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und damit für unser Bundesland hervorragend fortgesetzt wird. Nur gemeinsam können wir die großen Herausforderungen unserer Zeit wie Kaufkraftverlust, drohende Energiearmut und Inflation meistern. Ich wünsche Andreas Stangl und dem Gewerkschaftsbund viel Erfolg und freue mich auf einen weiterhin bereichernden Diskurs.“ 

Mehr Gerechtigkeit für ArbeitnehmerInnen
Einen Wechsel gibt es auch an der Spitze der SPÖ-GewerkschfterInnen (FSG), weil der nun überparteiliche ÖGB-Vorsitzende Andreas Stangl die Führung dort zurücklegte. Michael Seemayer, Landessekretär der PRO-GE Oberösterreich und Abgeordneter zum Nationalrat, folgte Stangl nach. Seemayer betont, dass es gerade jetzt eine politische Debatte, auch in den Betrieben, über Gerechtigkeit brauche. „Wir müssen die Frage stellen, wer die Kosten der Krise zahlt, wer die GewinnerInnen der Krise sind und unsere politischen Forderungen daraus ableiten. Es kann nicht sein, dass die ArbeitnehmerInnen steuerlich überproportional zur Kasse gebeten werden und nun auch noch unter den gestiegenen Preisen leiden“, stellt Seemayer klar.


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