Aktivist schockiert

Öl-Spur in Gratkorn führt wieder zu Sappi

200 bis 300 Liter Öl flossen nach einem technischen Defekt am Montagvormittag in die Mur – erst, nachdem ein Spaziergänger Alarm schlug, konnten die Einsatzorganisationen helfen. Der Papierkonzern Sappi reagiert nun und will eine Kamera-Überwachung installieren. Aktivist Franz Keppel befürchtet Schaden.

Es war ein Spaziergänger, der am Montagvormittag merkte, wie Hunderte Liter Hydrauliköl in Gratkorn in die Mur flossen. „Der Grund war eine Undichtheit im Wärmetauscher“, erklärt Sappi-Chef Max Oberhumer. „Dort gibt es eine Ölsperre, die hat aber nicht ausgereicht. Wir werden jetzt eine Video-Überwachung besorgen, um nächstes mal schneller zu reagieren.“ Erst im Februar hatte es Aufregung um ein Abwasser-Leck bei Sappi gegeben.

Bei Mur-Aktivist Franz „Huchenfranz“ Keppel ist die Aufregung groß: „Es ist schlimm, dass es nicht sowieso ein Öl-Auffangbecken gibt.“ Auch, wenn das Öl nicht giftig ist, sei der Schaden nicht zu beziffern: „Die Huchen laichen dort, für die Babyfische ist die Belastung hoch, aber auch Vögel sind betroffen – die ganze Nahrungskette bis zum Menschen hängt daran.“ Die Baustelle für das Murkraftwerk in Gratkorn sei sowieso „Naturzerstörung pur“.

Keine toten Fische gefunden
Die Feuerwehr und der Chemie-Alarm des Landes werden in den nächsten Tagen das Öl aus dem Fluss holen. „Am Mittwoch beginnen wir hoffentlich mit dem Absaugen“, sagt Brigitte Eder von der Chemie-Abteilung des Landes. „Der Schaden ist nach wie vor schwer einschätzbar, tote Fische haben wir aber keine gefunden.“