Neue Studie

Wie wir Mountainbiken und wie wir stürzen

Ob auf wurzeligen Trails, ausgeschilderten Forststraßen oder in Bike-Parks: Mountainbiken erlebt einen Boom, die „Bergkrone“ berichtete mehrfach. Mit der Beliebtheit dieses Trendsportes steigen naturgemäß die Unfallzahlen. Seit dem Jahr 2015 hat sich die Zahl der verletzten Mountainbiker mehr als verdoppelt. Eine Studie des Kuratoriums für Verkehrssicherheit und des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit bietet jetzt erstmals einen genauen und spannenden Einblick, wie wir mit unseren Mountainbikes unterwegs sind, aber auch, wie und warum wir stürzen.

6500 Menschen verletzten sich alljährlich beim Mountainbiken in Österreich und müssen im Spital behandelt werden. Sieben Mountainbiker sterben durchschnittlich an den Folgen ihren Verletzungen. Nur bei etwa zehn Prozent der Fälle nimmt die Alpinpolizei den Unfall auf, meist bei besonders schweren Verletzungen, beim Absetzen eines Alpinnotrufs oder bei tödlichem Ausgang.

Seit dem Jahr 2015 hat sich die Zahl verletzter Mountainbiker verdoppelt. Die allmeisten Unfälle geschehen bei der Abfahrt (96 %). Obwohl nur 14 Prozent der Biker angeben, regelmäßig Bike-Parks zu nützen, ist rund ein Drittel der Unfälle (32 %) diesem Bereich zuzurechnen. Die Schulter ist beim Biken am häufigsten von Verletzungen betroffen.

Mountainbiken ist mit 77 Prozent immer noch eine Männerdomäne und das spiegelt sich auch in den Unfallzahlen wider: 78 Prozent der Verletzten sind Männer. Bei Unfällen mit tödlichem Ausgang sind es sogar 98 Prozent. In absoluten Zahlen bedeutet dies, dass sich seit 2015 unter den österreichweit 42 tödlich verunglückten Bikern eine Frau befand.

Betreffend der Unfallursache gibt rund die Hälfte der befragten Biker an, Fehleinschätzungen getroffen bzw. Fahrfehler gemacht zu haben, etwa zu starkes Bremsen. Unerwartete Bodenbeschaffenheiten, wie Löcher oder Äste auf der Fahrbahn, verursachen ein Viertel der Unfälle.

Auch das Thema Geschwindigkeit wurde in der Studie analysiert. Am schnellsten sind Mountainbiker in Bike-Parks unterwegs. Das Durchschnittstempo liegt hier bei 29 km/h. Auf Trails wurden 24 km/h gemessen und auf Fahr- und Forstwegen 26 kmk/h. Mit bis zu 70 km/h wurden die höchsten Geschwindigkeiten trotzdem auf Fahr- und Forstwegen gemessen. Die Breite und Geradlinigkeit der Wege lädt laut Kuratorium für Alpine Sicherheit vermutlich zum Schnellfahren ein.

Allgemeines Gefahrenbewusstsein beim Biken zeigt die hohe Helmquote von 95 Prozent. Dass Bike-Parks mit Sprüngen und Steilkurven höheres Risiko bergen, lässt sich auch am Tragen von Sicherheitsausrüstung beobachten. Denn dort werden häufiger und vor allem mehr Protektoren getragen, als auf Fahr- und Forstwegen sowie Trails.

Mittlerweile ist österreichweit jeder fünfte Mountainbiker mit einem E-Bike unterwegs.Durch diesen E-Bike-Boom ist der Anteil an E-Mountainbike-Unfällen zwischen 2015 und 2020 von ein auf elf Prozent gestiegen.

Eine spannende Studie. Wer sich für noch mehr Details interessiert: www.alpinesicherheit.at

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