Infektiologe erklärt:

„Entscheidender Punkt ist die dritte Impfung“

Österreich
14.04.2022 06:00

Die Impfquote ist derzeit noch ausbaufähig - und auf die ältesten Menschen wartet in Österreich noch vor dem Herbst der fünfte Stich.

Österreichs Impfgremium empfiehlt den vierten Stich für Über-80-Jährige - davor wartet aber eine andere Baustelle: der dritte Stich. Den erst 83,7 Prozent zwischen 75 und 84 Jahren haben, bei den noch älteren sind es nur 80 Prozent. Was auch der Tatsache geschuldet ist, dass viele aufgrund mangelnder Mobilität erst spät zu ihrem ersten Stich kamen.

Vierter Stich für alle ab 80 und Risikopatienten
Die Empfehlung für die vierte Impfung gilt diesmal nicht für alle ab 65. „Sondern für jene mit Vorerkrankungen sowie alle ab 80 Jahren - weil diese Gruppe vor der im Herbst erwarteten Welle einen fünften Stich benötigt“, erklärt Michael Kundi, Epidemiologe der Medizinischen Universität Wien und Mitglied des Nationalen Impfgremiums.

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Wegen des Mangels an neugebildeten Gedächtniszellen wartet auf die ältesten Menschen vor dem Herbst die Möglichkeit der fünften Impfung. Mit einem Anstieg der Infektionszahlen rechnen wir im August.

Michael Kundi, Epidemiologie der Medizinischen Uni Wien

Die Ältesten sind von der sogenannten Immunoseneszenz betroffen, einer Verschlechterung des Immunsystems - es werden kaum Gedächtniszellen gebildet, daher müssen die Impf-Intervalle verkürzt sein, die bestmögliche Wirkung hält nur knapp zehn Wochen.

„Dritte Impfung entscheidend“
Infektiologe Herwig Kollaritsch erklärt: „Generell ist der entscheidende Punkt der Immunisierung die dritte Impfung, die vierte ist ein Sahnehäubchen für sehr alte Menschen und jene mit angegriffenem Immunsystem.“ In den nächsten Monaten rechnen die Experten mit fallenden Zahlen, erst im August soll ein Anstieg folgen.

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