Sie nutzen ihre eigenen Landsleute brutal aus, zwangen Behinderten auch in Linz, Steyr und Bad Hall als Bettler auf die Straße zu gehen. Oberösterreichische Ermittler legten nun einer brutalen Rumänen-Familie das Handwerk, die auch zwei Tote am Gewissen hat!
Eine Familienbande von Menschenhändlern hat Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen oder Obdachlose in Österreich und Deutschland betteln geschickt. Dabei ist die Bande besonders gewalttätig vorgegangen und habe extrem verwundbare Menschen für ihre Zwecke missbraucht. Zwei ihrer Opfer kamen im Zuge der Ausbeutung ums Leben.
Bei einem von den europäischen Strafverfolgungsbehörden Europol und Eurojust wurden am Mittwoch vier Verdächtige festgenommen, einer davon in Österreich. Die anderen drei Festnahmen wurden in Deutschland, Ungarn und in Rumänien vollzogen. Dazu gab es sieben Hausdurchsuchungen - je eine in Österreich und Ungarn, zwei in Deutschland und drei in Rumänien. Die Ermittlungen wurden in Österreich vom oberösterreichischen Landeskriminalamt und vom Bundeskriminalamt, in Deutschland von der bayerischen Polizei, in Ungarn von der Nationalpolizei und von der Polizei in Rumänien geführt.
Seit 2017 auf der Spur
Bevorzugte Ziele der Bande, offenbar eine Familie, waren Obdachlose mit geistigen oder körperlichen Behinderungen. Die Ermittler in den Ländern waren der Bande seit 2017 auf der Spur. Sie fanden ihre Opfer in Rumänien und Ungarn und schmuggelten sie nach Österreich und Deutschland, wo sie sie zum Betteln zwangen.
Dabei nutzten sie laut Europol oft die Obdachlosigkeit ihrer Opfer in Verbindung mit einer Alkoholabhängigkeit aus. Unter falschen Job-Versprechungen wurden sie in die Abhängigkeit gelockt und nach Österreich und Deutschland verfrachtet. Sie wurden in Unterkünften ohne sanitäre Einrichtungen und Fließwasser untergebracht, mussten alle Dokumente und Geldreserven abgeben. Als Verpflegung erhielten sie nur Alkohol und wenig Nahrungsmittel, beispielsweise ein Sandwich pro Tag. In Österreich wurden sie nach Feldkirch, Linz, Bad Hall und Steyr gebracht, in Deutschland waren es Berlin, Nürnberg und Ingolstadt.
200.000 Euro herausgepresst
Insgesamt handelte es sich um elf Opfer, die den Tätern laut Europol rund 200.000 Euro einbrachten. Ein Opfer musste den Haushalt führen und wurde laut Europol wie ein Haussklave behandelt.
Beim Zugriff wurden zahlreiche Mobiltelefone und andere elektronische Geräte sichergestellt. Dazu kamen 90.000 Euro und 9.400 rumänische Lei (1901,56 Euro) in bar sowie etwa ein Kilo Goldschmuck.
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