Die Zuständigen des Landes befinden sich derzeit in einer Art Zwickmühle: Rund 50 Schüler der Krankenpflegeschulen überlegen abzuwandern, weil bei Fixanstellungen in den Spitälern eine Covid-19-Impfung verlangt wird. Bei der Ausbildung gab es ein Einlenken.
Der Pflegenotstand lässt sich nicht wegdiskutieren. Maßnahmen zur Entlastung des Personals sind dringend notwendig. Doch möglichen Neuanstellungen steht der Beschluss des Landes und der Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG) bei Neuanstellungen in den Spitälern eine Covid-19-Impfung vorzuweisen im Weg. „Wir werden überlegen, ob wir in die Schweiz gehen, um den Beruf auszuüben - oder in andere Einrichtungen wie Pflegeheime, die nicht so strikte Vorgaben haben“, erklärt Celine Matt, Auszubildende in der Krankenpflegeschule Feldkirch. So wie sie denken rund 50 Schüler an den Krankenpflegeschulen.
Landesrätin Martina Rüscher und die KHBG werden sich also eine Strategie überlegen müssen, wenn sie den dringend benötigten Pflegenachwuchs nicht verlieren wollen. Eine „Krone“-Anfrage, ob es diesbezüglich keine Bedenken gebe, blieb unbeantwortet. Rüscher wird sich mit dem Thema spätestens mit Jahresende wieder beschäftigen müssen, wenn einige der impfkritischen Schüler ihre Ausbildung abschließen.
Zumindest bei der Ausbildung hat die Gesundheitslandesrätin inzwischen eingelenkt. Zwischenzeitlich durften nur Geimpfte und Genesene ein Praktikum an Vorarlbergs Spitäler machen. Am Freitagabend gab es dann wieder grünes Licht für die impfkritischen Schüler. Rüscher sah sich veranlasst, „die Zugänge zu allen Pflegeausbildungen unabhängig vom Ausbildungsträger zu harmonisieren“.
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