Kritik an Stadionbau

Dem Flaggschiff des LASK fehlt der Rückenwind

Die harte Kritik des Landesrechnungshofs in Sachen Neubau des Linzer Stadions riss offene Wunden auf. Die Diskussionen um den Neubau eines modernen Fußballtempels für den LASK, der sich als „Stolz von Oberösterreich“ wahrnimmt, ziehen sich bis ins vergangene Jahrtausend. 

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Als Österreich Ende der 1990er die Kandidatur zur EURO 2008 anpeilte, legte sich Linz quer und verpasste eine Jahrhundertchance: Bund, Land und Stadt hätten damals je ein Drittel eines Stadion-Neubaus gezahlt. Bürgermeister Franz Dobusch, eher am Tennisplatz als im Stadion sozialisiert, entschied sich gegen die EM und für Linz als Kulturhauptstadt. Pikanterweise wurde ausgerechnet im EURO-Jahr 2008 mit der Sanierung der alten Gugl-Arena gestartet. Vier Jahre dauerte der Bau, der wegen Vermeidung von Ausschreibungen in viele Einzelprojekte filetiert worden war. 2012 wurde das Stadion mit einem Länderspiel gegen die Elfenbeinküste eröffnet.

Grab für 32 Steuer-Millionen
Augenzeugen wunderten sich genauso wie Nationalspieler, von denen einige nach dem 0:3 plus gellendem Pfeifkonzert meinten: „Hier wollen wir nie wieder spielen!“ Tatsächlich: Bis auf Schalensitze und Video-Wall war von Sanierung wenig zu sehen. Dafür regnete es durchs Stadiondach und in den VIP-Klub – ein Grab für 32 Steuer-Millionen.

Unliebsame Warnrufe
Als Vizepräsident Manfred Zauner im Februar 2021 vor einer Kostenexplosion auf 117 Millionen Euro bei der jetzt vom LASK in Eigenregie auf der Gugl zu erbauenden Arena warnte, wurde der Unternehmer hinauskomplimentiert. Präsident Siegmund Gruber ortete Planungsfehler, ordnete eine Neuausschreibung an. Seinen Träume von einer europaweit einzigartigen Anlage mit „Goodies“ wie Mini-Hotel, OP-Zentrum, Großküche für Tausende Essen täglich, Kindergarten und Mega-Sportshop dürfte aktuell der Rückenwind fehlen. Aber Gruber sah sich schon immer als Visionär...

Herbert Eichinger
Herbert Eichinger
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