24.03.2022 17:30

Historiker Müller:

NATO-Osterweiterung: „Keine Zusage für Verzicht“

Den Ukraine-Krieg hat Wladimir Putin unter anderem auch geschichtlich begründet: Die russische Minderheit müsse vor einem angeblichen Genozid in der Ukraine geschützt werden, außerdem würde die mögliche Aufnahme der Ukraine in die NATO russische Sicherheitsinteressen gefährden. Relevante russische Minderheiten gäbe es zwar tatsächlich im Baltikum, in der Ukraine und in Moldawien, diese Bevölkerungsgruppen seien aber nirgendwo Repressalien oder Verfolgungen ausgesetzt, so Historiker Wolfgang Müller vom Institut für Osteuropäische Geschichte an der Universität Wien in „Nachgefragt“ mit Gerhard Koller.

Müller bekräftigt aber das enge Verhältnis, das die drei Staaten Belarus, Ukraine und Russland schon innerhalb der Sowjetunion gehabt hätten - vor allem das Verhältnis zwischen Russland und der Ukraine war auch historisch betrachtet immer schon hervorstechend. Aufgeräumt hat Müller mit dem Mythos einer fixen Zusage des NATO-Verzichts auf die Osterweiterung: Es gab dazu nur unverbindliche Aussagen westlicher Politiker, etwa des deutschen Außenministers Hans-Dietrich Genscher, aber nie eine schriftliche Vereinbarung dazu. Details dazu und zu vielen anderen Bereichen osteuropäischer Geschichte sehen Sie im Video oben.  

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