Dramatische Folgen

Hohe Gaspreise gefährden Jobs in Papierindustrie

Steiermark
23.03.2022 18:30

Bis zu zehnmal so teure Preise für Gas sorgen weiter für Aufruhr in der Papierindustrie. Die Norske Skog in Bruck fährt nach einem Produktionsstopp zum Sparen die Maschinen langsam wieder an. Nun muss man die Preise an die Endverbrauchen weitergeben - aber jeder Preis hat seine Grenze. Arbeitsplätze sind gefährdet.

Die steile Bergfahrt ist vorerst vorbei, der Gaspreis hat sich „auf hohen Niveau“ eingependelt, wie Enzo Zadra, Geschäftsführer der Norske Skog in Bruck an der Mur, sagt. „Jetzt haben wir wieder Planbarkeit. Am Montag geht die eine Produktion wieder in Betrieb, im Laufe der nächsten Woche auch die zweite.“

Trotzdem bleiben die Preise eine Belastung für die Industrie - und auch für viele Abnehmer, wie Kurt Maier erklärt. Er ist CEO von Heinzel mit Standort unter anderem in Pöls. „Natürlich müssen wir die Preise für alle Rohstoffe weitergeben, um unsere Kosten decken zu können. Die Frage ist, wann das stockt, wann sich der Endkunde das nicht mehr leisten will. Natürlich werden so langfristig Arbeitsplätze gefährdet.“

Klopapier könnte teurer werden
Das betrifft übrigens nicht nur Drucker-Papier. „In der Zellstoffindustrie produzieren wir Windeln, Hygieneartikel für Erwachsene, Toilettenpapier und andere Dinge des täglichen Bedarfs.“ Dazu kommen Verpackungen für Lebensmittel, die dadurch auch teurer werden müssen - zusätzlich zu gestiegenen Preisen anderer Rohstoffe wie Weizen.

Importstopp ist noch nicht vom Tisch
Auch das „Worst-Case-Szenario“, wie es Max Oberhumer von Sappi in Gratkorn bezeichnet, ist noch nicht ausgeschlossen. „Bei einem Gas-Importstopp müssten wir unsere Fabriken abstellen. Neben der Welle von Kurzarbeit hätte das auch zur Folge, dass wir 20.000 Grazer Haushalte nicht mehr mit Fernwärme versorgen könnten.“

Oberhumer will, dass die Politik handelt. „Ich fordere schon lange, dass Mehrkosten von CO2-Zertifikaten kompensiert werden und neue Technologien schnellen genehmigt werden. Der Staats soll von den gestiegenen Steuereinnahmen etwas zurückgeben - das gehört zum guten Ton.“

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