Wegen hoher Gaspreise

Papierfabrik Norske Skog muss Produktion stoppen

Steiermark
10.03.2022 11:17

Keine guten Nachrichten aus Bruck an der Mur: Der Papierhersteller Norske Skog muss die Produktion in der Steiermark wegen extrem hoher Energiepreise vorübergehend stoppen. Eine eigene Kesselanlage zur Senkung des Gasverbrauchs soll ab April fertig sein. 

Der massiv gestiegene Gaspreis setzt immer mehr Unternehmern schwer zu. Die Papierfabrik Norske Skog in Bruck/Mur, in der 400 Mitarbeiter beschäftigt sind, muss deshalb nun sogar ihre Produktion drosseln. Der Betrieb sei derzeit nicht leistbar, heißt es. Deshalb werde ein vorübergehender Stillstand eingeleitet. Dieser könnte rund ein Monat dauern. Große Hoffnungen setze man in die neue, sparsame Kesselanlage, die mit April in Betrieb gehen soll.

Neuer Kessel zur Senkung des Gasverbrauchs
Der neue Kessel soll zur Entspannung der Kostenlage beitragen, indem er den Gasverbrauch des Werks senkt und seine Energieversorgung verbessert. Dieses Projekt und auch das Verpackungsumstellungsprojekt im Werk Bruck würden planmäßig fortgesetzt. Der Konzern hatte im Frühjahr 2021 entschieden, eine Zeitungsdruckpapiermaschine in Bruck auf die Produktion von recycelten Verpackungspapieren umzubauen. Die Investitionen dazu gehen in die Dutzende Millionen Euro.

Bruck liefert laut Norske Skog seit der zweiten Jahreshälfte 2021 trotz eines herausfordernden Energiemarktes Zeitungsdruckpapier und LWC-Magazinpapier. „Obwohl wir Teile der Energieversorgung des Werks im März gesichert haben, machen die Energiepreise, die wir derzeit erleben, den Betrieb in Bruck unhaltbar“, sagte Norske-Skog-CEO Sven Ombudstvedt.

Eine Erleichterung in einem anderen Bereich dürfte es auch sein, dass mit der warmen Jahreszeit ein möglicher Ausfall von einzuspeisender Abwärme in das örtliche Fernwärmenetz geringer sein dürfte. Bei dem Unternehmen geht man davon aus, dass das Ergebnis vor Steuern für den Konzern im ersten Quartal 2022 etwa dem vierten Quartal 2021 entsprechen wird.

Rasch Maßnahmen setzen
FPÖ-NAbg. Hannes Amesbauer sprach am Donnerstag von einem „lauten Alarmsignal. Die Bundesregierung muss schnellstens Maßnahmen gegen die explodierenden Energie- und Treibstoffpreise setzen, ansonsten schlittern wir in eine massive Sozialkrise.“

Auch Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl sei gefordert, nicht nur in Wien Druck aufzubauen, sondern auch schleunigst ein Maßnahmenpaket auf steirischer Ebene auszuarbeiten. Teuerung, Kurzarbeit oder gar Arbeitsplatzverlust stellten nach den Monaten der Corona-Restriktionen und der dadurch ohnehin teils erlittenen Einkommensverluste eine für viele schier nicht mehr stemmbare finanzielle Belastung dar, sagte Amesbauer laut einer Aussendung.

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