Meister der Maskerade

Wien als Hochburg raffinierter Luxus-Betrüger

Österreich
22.03.2022 06:00

Vorsicht beim Verkauf von noblen Immobilien, Gold, Luxusuhren und auch edlen Autos. Profi-Betrüger aus Clans geben sich erst als betuchte Interessenten aus, prahlen mit Vermögen - doch bezahlen mit Falschgeld.

Sündteure Zeitmesser der Marke Rolex, Luxus-Wagen von Bentley und Übernachtungen bei vermeintlichen Geschäftstreffen in Villen und Hotels im Ausland, mit Dinieren in den besten Häusern am Platz - „Rip-Deal-Betrüger sind Meister der Maskerade“, berichtete Valentin Szaga-Doktor vom Landeskriminalamt.

Der Beamte ist mit seinem Team, das sich „Rip-Deal-Unit-Vienna“ nennt, federführend im europäischen Kampf gegen diese neuen Profi-Betrüger. „Auch weil Wien ein Hotspot der Clan-Kriminalität ist“, so Szaga-Doktor.

Banden sind straff organisiert
Diese Clans stammen meist vom Westbalkan und sind straff organisiert. Seit 2019 jagen die Wiener Ermittler die Rip-Deal-Betrüger, die seit 2013 zahlreiche Luxus-Gaunereien mit millionenschwerem Schaden verübt haben.

Stein des Anstoßes war der 24. Oktober 2019 in der Wiener City: Ein Geschäftsmann aus Zypern ging nach Anbahnung über das Internet in die Falle. Ihm wurde vorgegaukelt, hier einen israelischen Diamantenhändler zu treffen, um ein Goldgeschäft abzuwickeln.

Er sollte fünf Kilo Gold in Athen entgegennehmen, in Wien aber erst mal 110.000 Euro übergeben. „Dabei wurde ihm aber Falschgeld untergejubelt, doch das Opfer bemerkte es“, sagt Szaga-Doktor. Danach wurde der Zypriot beraubt.

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Diese Profi-Betrüger gaukeln eine Luxus-Welt vor, treten mit teuren Uhren und noblen Autos auf. Sie hofieren ihre Opfer, zahlen Flüge ins Ausland und edle Unterkünfte.

LKA-Ermittler Valentin Szaga-Doktor zur „Krone“

Enorme Ausmaße
15 Personen waren am Coup beteiligt, zehn umzingelten das Opfer am Ort des Geschehens in Wien. Zwei traten als falsche Polizei auf. Ein Tatverdächtiger wurde festgenommen. Dabei wurden neben den Blüten auch noch ein gefälschter Diplomaten-Pass sichergestellt. Insgesamt wurden bei der Operation „Oradea-Connection“ 37 Rip-Deals nachgewiesen, 26 Verdächtige (34 bis 61 Jahre alt) ausgeforscht, 17 im In- und Ausland festgenommen.

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