Man hat sie gesehen - und ist erschrocken: Teilnehmer an Corona-Demos, die sichtbar „ungeimpft“ auf ihrer Kleidung trugen. Auf gelben „Judensternen“! Zwei von ihnen mussten sich nun in Wien Geschworenen stellen. Denn es handelt sich um eine Verharmlosung des nationalsozialistischen Völkermordes laut Verbotsgesetz.
Seit 1947 gilt das Verbotsgesetz in Österreich, zur Abschreckung, dass nie wieder so dunkle Zeiten herrschen. In seiner leidenschaftlichen Anklageschrift geißelt Staatsanwalt Andreas Mugler die Tat der zwei Angeklagten, die er aber nicht dem „rechten“ Lager zurechnet.
„Durch Anstecken und gut sichtbares Tragen dieser Davidsterne haben Sie klar zum Ausdruck gebracht, dass die Situation als Ungeimpfte für Sie vergleichbar ist mit der Behandlung von Juden im Dritten Reich“, argumentierte Mugler: „Sie endete mit Deportation und industriellem Massenmord. Damit verharmlosen Sie den Völkermord und andere Verbrechen gegen die Menschlichkeit, begangen an Juden!“
Trotzdem bekannten sich die Männer nicht schuldig. Sie argumentierten, sich als „Ungeimpfte so zu fühlen wie die Juden im Zweiten Weltkrieg.“ Diese hätten ja auch keine „Zutrittsrechte“ gehabt: „Man fühlt sich schon irgendwie als Mensch zweiter Klasse.“ Beide Männer sind Familienväter, einer hat eine Teenager-Tochter, die in der Schule in Geschichte über die Nazi-Zeit erfährt. Und ihrem Vater vielleicht den Unterschied klarmachen wird können.
Einstimmige Schuldsprüche, je 15 Monate bedingt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Angaben gem ECG und MedienGesetz: Medieninhaber, Hersteller und Herausgeber bzw. Diensteanbieter Krone Multimedia GmbH & Co KG (FBN 189730s; HG Wien) Internetdienste; Muthgasse 2, 1190 Wien
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).