Konkrete Ideen

Historischer Linzer Salzstadl soll gerettet werden

Oberösterreich
25.02.2022 13:30
Nächste Runde in den Diskussionen um den 500 Jahre alten Salzstadl. Seit die „Krone“ vor mehr als einem Jahr erstmals darüber berichtete, dass am Standort ein Garagenprojekt umgesetzt werden könnte, engagiert sich eine Arbeitsgruppe für die Rettung des historischen Baus. Diese stellt nun die von SP-Stadtrat Prammer in Auftrag gegebenen städtebaulichen Vorgaben in Frage.

Konkret bemängelt die Arbeitsgruppe zwei Aspekte der städtebaulichen Vorgaben: Zum einen wird darin festgehalten, dass „eine neue Struktur den benachbarten First des Salzamtes nicht überragen darf“. Damit werde aber zugleich ermöglicht, dass ein neuer Baukörper den Bestehenden des Salzstadls um mehrere Meter überragen kann. Es sei nicht nachvollziehbar, warum an der Stelle, wo nun ein historisches Gebäude aus dem Ensemble „Schloss – Salzstadl – Salzamt“ verschwindet, automatisch ein höheres Gebäude in dieses Gefüge integriert werde. Noch dazu sprechen zwei Fakten gänzlich gegen diese Vorgabe: Die Gesamtanlage „Schloss“ wurde als Denkmalschutz im Grundbuch eingetragen. Die Experten meinen, dass somit diese Gesamtanlage und damit die freizuhaltende Sicht auf das Schloss gewahrt bleiben muss. Als Teil der Gesamtanlage würde auch der Salzstadl in seiner aktuellen Form unter diesen Denkmalschutz stehen müssen. Der Dachfirst des Salzamts bildet die gemeinsame Linie der beiden Gebäude und wurde bereits zwischen 1562 und 1567 so festgelegt und erbaut. Das ist damit die festgelegte Firsthöhe, die zugleich auch für den westlich gelegenen Salzstadl weiterhin zu gelten hätte.

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Johann Klima, Sprecher der Arbeitsgruppe "Salzstadl"

Städtebauliche Vorgabe zielt auf Neubau ab
Was der Arbeitsgruppe außerdem sauer aufstößt: In der Vorgabe werde nicht erwähnt, dass es sich bei diesem Objekt um eine schützenswerte intakte Bausubstanz handelt. Immerhin enthält sie – wie berichtet – versteckt unter der Fassade sogar Teile der ursprünglichen Linzer-Stadtmauer. Johann Klima, Sprecher der Arbeitsgruppe: „Jahrzehntelang wurden keine Versuche unternommen, das Gebäude zu revitalisieren, und jetzt wird offensichtlich nur noch an einen Neubau gedacht.“ Zudem werde auf KFZ-Stellplätze hingewiesen und auf die mögliche Errichtung einer Tiefgarage. Dabei sei aber nicht bedacht worden, dass das benachbarte Schloss, als auch das denkmalgeschützte Freihaus Jörger, auf einem Felsen gebaut wurden. „Wenn sich dieser Fels bis unter das Salzstadl-Gebäude zieht, könnte ein Abriss Erschütterungen nach sich ziehen, welche die Häuser rundum schwer beschädigen könnte“, so Klima weiter. Er hofft nun auf ein Gespräch mit Stadtrat Prammer.

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