Flügeltüre verloren

„Dieser Horror-Flug hätte schlimm enden können“

Die Maschine ist top, wenn alles passt. Ohne Flügeltüre ist sie natürlich schwer zu fliegen.

(Bild: Anton Wildberger)

Es sollte ein Vergnügungsflug zwischen Klagenfurt und der Steiermark werden. Doch der wurde für einen 68-jährigen Arzt am Samstag zum Horror-Trip! Wie berichtet, verlor der Steirer über St. Donat bei St. Veit eine Flügeltüre seiner Maschine. Das Teil stürzte in die Tiefe. Der Pilot selbst hatte dann mit wilden Turbulenzen zu kämpfen und erlebte die Schreckminuten seines Lebens.

„Ich wollte mit meiner Glasair einen gemütlichen Flug von Klagenfurt in die Steiermark und wieder zurück machen“, erzählt Johann Rainer im Gespräch mit der „Krone“. Kurz nach dem Start – in einer Höhe von 1500 Metern – ereignete sich dann der dramatische Zwischenfall. „Plötzlich ging die Flügeltüre auf. Ich stand auf, versuchte sie zu erreichen – schaffte es jedoch nicht, da ich meine Hände nicht vom Steuer nehmen konnte, weil meine Maschine immer mit zwei Händen pilotiert werden muss“, erzählt der Arzt, der in Mühlen (Stmk) lebt.

Ich konnte nichts mehr machen, außer zu landen! Ich bin froh, dass niemand verletzt wurde. Das hätte schlimm enden können.

Johann Rainer, Pilot und Arzt aus Mühlen

„Ich drehte um“, dann der nächste Schreck
Auf einmal löste sich die Türe überhaupt und stürzte in die Tiefe: „Es wurde eiskalt, der Lärm tat in den Ohren weh und das Flugzeug reagierte durch das Fehlen der Türe völlig atypisch. Die Luftströmung war gestört – die Maschine ging auf und ab!“, schildert der Pilot seinen Horror-Flug.

Notlandung trotz Turbulenzen
Dr. Rainer hatte mit den Turbulenzen zu kämpfen: Und durch die Sogwirkung fiel auch sein Headset – also Kopfhörer und Mikrofon – aus. Mittels Transponder setzte er ein Notsignal ab. „Nach fünf schrecklichen Minuten in der Luft konnte ich schließlich notlanden.“

Das Schlimmste wäre für den Arzt gewesen, wenn die Türe jemanden verletzt hätte. „Ich bin wirklich dankbar, dass sie auf unbebautes Gebiet gestürzt ist.“

Luke noch nicht aufgetaucht
Die Luke konnte übrigens noch immer nicht aufgefunden werden. Ein Polizist aus St. Veit: „Wir haben uns auf die Suche begeben, bisher aber erfolglos.“