Käufer offenbar fix

Wird Ohlsdorf jetzt ein Fall für die Justiz?

Oberösterreich
10.02.2022 09:00
Rund um die Rodung eines mehr als 18 Hektar großen Waldgebiets in Ohlsdorf kehrt keine Ruhe ein. Ausgerechnet eine Aussage von Projektinitiator Hans Asamer lässt jetzt bei Naturschützern die Alarmglocken schrillen.

Es sollte wohl ein weiterer Versuch sein, die Abholzung des Waldes zugunsten eines Betriebsansiedlungsgebiets zu rechtfertigen: „Der Gutachter hat sich das genau angeschaut: Außer ein paar Schwarzspechten war da nix“, sagte der Ex-Industrielle Hans Asamer kürzlich gegenüber der „OÖ Krone“.

Wie berichtet, hatten die Grünen Zweifel geäußert, dass bei der naturschutzrechtlichen Prüfung alles sauber abgelaufen sei. Asamers Replik lässt die Öko-Partei erst recht aufhorchen. Denn: In der Artenschutzbroschüre des Landes ist der Schwarzspecht als ganzjähriger Brutvogel, der „vorwiegend in größeren Wäldern“ vorkommt, als geschützte Tierart aufgelistet.

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Ich kenne das von Herrn Asamer erwähnte Gutachten nicht. Aber wenn es eines gibt, dann soll er es offenlegen. Wir haben dahingehend auch eine schriftliche Landtagsanfrage an Umweltschutzreferent Haimbuchner gerichtet.

Rudi Hemetsberger, Umweltschutzsprecher Grüne OÖ

Grüner findet Aussage „spannend“
Der grüne Umweltschutzsprecher Rudi Hemetsberger findet Asamers Aussage „spannend“. Sollte tatsächlich ein Gutachter ein Schwarzspecht-Vorkommen im mittlerweile gerodeten Wald attestiert haben, ginge das Abholzen in Richtung Verwaltungsübertretung laut oö. Natur- und Landschaftsschutzgesetz – und eine solche kann eine Geldstrafe bis zu 2000 Euro mit sich bringen. Asamer solle das erwähnte Gutachten – so es ein solches tatsächlich gibt – offenlegen, fordert der Grün-Politiker. Naturschutzreferent LH-Vize Manfred Haimbuchner (FPÖ) sieht bezüglich der Schwarzspechte kein Problem: Diese haben Reviergrößen von mindestens 200 Hektar, die Ohlsdorf-Rodung habe daher keine Auswirkungen auf ihre Bestandszahlen in OÖ. „Außerdem tragen im konkreten Fall die vorgeschriebenen Ersatzaufforstungen wiederum zur Erhaltung des Bestandes bei.“

REWE-Gruppe soll Fläche kaufen
Offenbar ist jetzt auch fix, wer die gerodete Fläche kauft: Gegenüber dem „ORF“ bestätigte die Ohlsdorfer Bürgermeisterin Ines Mirlacher, dass die Verhandlungen mit der REWE-Gruppe, die direkt neben der Fläche ihr Zentrallager hat, bereits zu 99 Prozent abgeschlossen seien.

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