Österreichs Parallel-Boarder haben am Freitag ihren ersten kompletten Tag bei den Winterspielen in China verbracht. Auf dem Programm stand primär am Vormittag Freifahren, um sich nach der Anreise in Schwung zu bringen und an die Schneebeschaffenheit zu gewöhnen. Am Abend (Ortszeit) waren neben Fahnenträgerin Julia Dujmovits auch Sabine Schöffmann und ihr Lebensgefährte Alexander Payer bei der Eröffnungsfeier in Peking, dorthin ging es mit dem Hochgeschwindigkeitszug.
Benjamin Karl behagt der Schnee. „Er ist so kalt aggressiv, noch ärger als in Amerika - er ist total trocken und griffig“, sagte der Slalom-Weltmeister. Gerüchteweise sei der Rennhang bewässert worden, das würde sich am Samstag bei der ersten dortigen Einheit herausstellen. Bei einer Bewässerung sei die oberste Schicht weicher, unten werde es immer härter. Und je mehr darüber rutschen, desto mehr komme die untere Schicht zum Vorschein.
Das Einfahren sei eher ein spiritueller Kontakt mit der Piste, meinte Karl. „Es ist einmal eine Gewöhnung an das Gelände und die Übergänge.“ Ähnliches berichtete Vize-Weltmeister Andreas Prommegger: „Beim Freifahren fühlt sich alles gut an, weil es griffig ist und sehr gut herhält auf der Kante. Wichtig ist, dass es schnell ist.“ Und da sei nicht gesagt, dass wieder zum zuletzt beim Österreich-Training gefahrenen Material gegriffen werde. „Wir müssen das Set-up probieren und finden.“
Daniela Ulbing bestätigte die Einschätzung der beiden Routiniers hinsichtlich des Schnees. „Man hat direkt das Gefühl, es bremst einen her beim Fahren. Ich fühle mich recht wohl und hoffe, dass ich in den nächsten drei Tagen in den Toren immer mehr das Gefühl bekomme, wie das Board wann reagiert und mir den Feinschliff für diese Bedingungen hier hole“, gab die Slalom-Weltmeisterin von 2017 Einblick. „Darauf wird der Fokus liegen.“
Die ÖOC-Snowboarder wohnen nicht im Olympischen Dorf, sondern nahe des Hanges in einem Hotel. Der Weg dorthin darf nicht zu Fuß bewältigt werden. „Man darf sich draußen nicht frei bewegen, außer im Skigebiet. Sonst nur mit dem Bus“, berichtete Karl. Eng wiederum werde es beim einzigen offenen Lift. Über den müssen die Athleten aller Snowboard-Sparten. Nur diesen Zugang gibt es auch Samstagfrüh beim Stangentraining, danach wird frei auf dem Rennhang geübt.
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