Trotz seiner enormen Größe hat das frisch restaurierte Gartenbaukino nichts von seinem Charme der 50er-Jahre eingebüßt. Eine Premiere hat hier noch etwas Glamouröses - samt Leinwandvorhang und Schminktisch.
Seit mittlerweile fast 14 Jahren führt Norman Shetler nun schon das Gartenbaukino an der schmucken Wiener Ringstraße. Ganz so schmuck wie jetzt, nach der Restaurierung, war das große Premierenhaus allerdings nicht immer. Im Gegenteil: Liebe auf den ersten Blick war es damals auch für Shetler nicht. Seinen ersten Eindruck als junger Erwachsener verrät er der „Krone“ mit einem Augenzwinkern: „Bist du deppat, war das ungemütlich.“
Die Rückkehr der Gemütlichkeit
Mittlerweile, auch durch seine tatkräftige Mithilfe, ist die Gemütlichkeit ins von den Wienern liebevoll „Gartenbau“ genannte Kino zurückgekehrt. Eher durch einen Zufall kam der ehemalige Videothekenbetreiber dann zu der Ehre, das Haus als Chef zu übernehmen. Seither hat sich vieles getan und auch die Wiener haben mit Sesselpatenschaften und Co. ihren Teil dazu beigetragen, den verloren geglaubten Charme des Gartenbaukinos wieder neu aufleben zu lassen.
Stars am Roten Teppich
Im Zuge der Bauarbeiten stieß man auf so einiges: Alte Hocker für den auch heute noch im Damen-WC stehenden Schminktisch oder auch originale Filmplakate der Neueröffnung von 1960, die sich hinter einer Gipskartonwand versteckten. Damals zu Gast am Ring: Hollywood-Ikone Kirk Douglas höchstpersönlich. Auch Lauren Bacall und Jane Fonda gaben sich hier schon im Zuge glamouröser Premierenvorführungen die Ehre.
Das Hoffen auf Arnold Schwarzenegger
Einer fehlt Shetler jedoch noch. „Ich würde unglaublich gerne mit Arnold Schwarzenegger auf der Bühne über seinen Zugang zu Filmen sprechen.“ Vielleicht lässt sich Arnie ja tatsächlich bald ins „Gartenbau“ locken. Die Liebe fürs kleine Detail - so zeigt man heuer noch „Der Pate“, samt Arancini und anderer italienischer Leckereien am Buffet - überzeugt einen jeden Besucher.
Du kommst vom Stadtpark, siehst als Erstes die Leuchtschrift und die wartenden Menschen. Das macht den Ort so speziell.
Norman Shetler
Vor allem auch Junge, so Shatler. Kino sei nicht tot, ganz im Gegenteil. „Es ist der Wunsch da. Die Sehnsucht danach, gemeinsam einen Film zu schauen.“ Um dann, wie jeder Gartenbauliebhaber, zu erleben, wie sich im wohl größten Wohnzimmer Wiens der Vorhang für 736 Filmfans öffnet.
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