Klima-Report zeigt:

Die Olympia-Chancen von Innsbruck schmelzen dahin

Tirol
04.02.2022 09:18

Was wäre wenn? Forscher aus Österreich, den USA und Kanada haben die klimatischen Bedingungen für künftige Spiele in den 21 ehemaligen Austragungsorten untersucht. Das Ergebnis ist ernüchternd: Nicht nur die zweifache Olympiastadt Innsbruck mit den historischen Rennstrecken am Patscherkofel und in der Axamer Lizum ist aus dem Rennen.

Die Welt schaut nach China, wo am Freitag die Olympischen Winterspiele eröffnet werden. Spiele unter Ausnahmebedingungen - nicht nur wegen Corona. Der Schnee für die Skibewerbe rund um Peking kommt fast ausschließlich aus der Retorte. In der Region um die chinesische Hauptstadt ist es zwar kalt, aber schneearm.

Berechnungen zeigen Situation 2050 und 2080
Mit Schneemangel und anderen Hürden werden viele potenzielle Olympiastädte – darunter auch Innsbruck – in Zukunft leben müssen. Das hat ein internationales Wissenschaftlerteam mit Beteiligung des Innsbrucker Tourismusforschers Robert Steiger errechnet. „Wir haben von bisherigen Olympiastädten historische Klimadaten von den 1920er-Jahren bis heute sowie künftige Szenarien für den Klimawandel in den Jahren 2050 und 2080 untersucht“, erklärt Steiger die Methode. Zwei Szenarien wurden errechnet: einmal ohne und einmal mit nennenswerten Maßnahmen gegen den Klimawandel.

Zitat Icon

Bereits 2050 werden viele ehemalige Austragungsorte unzuverlässig bis untauglich sein – darunter Innsbruck.

Tourismusforscher Robert Steiger

Nur eine von 21 Städten bleibt zuverlässig
Das Ergebnis ist eindeutig: Ohne eine drastische Verringerung der Treibhausgasemissionen wird Ende des Jahrhunderts nur eine der 21 untersuchten Städte – nämlich Sapporo – zuverlässig faire und sichere Bedingungen für Winterspiele bieten können. Doch so weit muss man gar nicht blicken. Steiger: „Bereits 2050 werden viele ehemalige Austragungsorte unzuverlässig bis untauglich sein – darunter Innsbruck.“ Es wird schlicht zu warm.

In Europa schmelzen die Olympia-Chancen besonders schnell dahin. Natürlich ließe sich Kunstschnee auch bei Plusgraden herstellen, räumt der Tourismusforscher ein: „Allerdings mit erheblichen Nachteilen.“ Eine Umfrage unter Sportlern und Trainern habe gezeigt, wie unfair die Bewerbe bei zu hohen Temperaturen werden. Als Beweis führt Steiger die Paralympics in Sotschi an: „Dort war es sehr warm und es gab sechsmal so viele Verletzungen wie bei anderen Spielen.“

Keine schönen Aussichten also. Nur gut, dass die Tiroler Bevölkerung derzeit ohnedies keine Olympia-Träume hegt!

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