Die Grünen-Politiker Stefan Kaineder und Rudi Hemetsberger geben im Fall Ohlsdorf, der Rodung von fast 19 Hektar Wald für ein weiteres Betriebsbaugebiet, keine Ruhe. Aktuelle Kritik: „Für uns ist nicht klar, welches öffentliche Interesse es an der Umwidmung gibt, da man gar nicht wusste, welche Betriebe hinkommen.“ ÖVP-Landesrat Markus Achleitner gibt gleich kontra.
Für die Grünen ist nun, nachträglich, die Annahme begründet, dass sich der Online-Riese Amazon, der derzeit einen Logistikstandort in Oberösterreich suche, auf dem Betriebsgebiet Ehrenfeld ansiedeln wolle. Sollte Amazon tatsächlich nach Ohlsdorf kommen, bezweifelte Kaineder ein öffentliches Interesse stark. Denn das wäre „ein dröhnender Hammerschlag nicht für, sondern gegen die heimische Wirtschaft“. Der Onlinehändler wollte dazu am Mittwoch nichts sagen.
Außerdem rügen die Grünen, dass man zum Zeitpunkt der Umwidmung, vor zwei Jahren, gar nicht wusste, wer sich auf dem Betriebsbaugebiet ansiedeln wird. Auch dieses Nichtwissen sei eigentlich ein Grund dafür, die Umwidmung nicht durchzuführen.
„Unwissenheit und Wirtschaftsfeindlichkeit“
ÖVP-Politiker Markus Achleitner, für Raumordnung als Landesrat zuständig, ortet bei den Grünen „Unwissenheit und Wirtschaftsfeindlichkeit“ und betont: „Bei einer Umwidmung in ein Wohnbaugebiet ist es auch irrelevant, welche Häuslbauer sich konkret darauf ein Eigenheim bauen.“
Auch Ex-Ortschefin rügt Kaineder
Ohlsdorfs Ex-Bürgermeisterin Christine Eisner nennt das Verhalten Kaineders „mehr als befremdend“. Denn sowohl Hans Asamer (der Käufer des Grundstücks und Roder des Waldes darauf) als auch die Gemeinde Ohlsdorf hätten alle behördlichen Auflagen eingehalten und auch die vom Umweltanwalt geforderten Auflagen umgesetzt.
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