Siegfried Mauser

Familie riet dem Ex-Rektor von Haftantritt ab

Salzburg
02.02.2022 09:00
Siegfried Mauser ist immer noch auf freiem Fuß! Vor knapp vier Jahren fasste der Ex-Rektor des Mozarteums wegen sexueller Nötigung eine mehrjährige Haftstrafe aus. Nach langem Hin und Her hätte der 67-Jährige am Dienstag im Gefängnis Puch-Urstein erscheinen sollen. Mauser kam allerdings nicht . . .

Bis spätestens 14 Uhr hätte sich Siegfried Mauser in der Justizanstalt Puch-Urstein melden sollen. Doch der verurteilte Musikwissenschafter erschien am Dienstag nicht – trotz einer verbindlichen Aufforderung des Salzburger Landesgerichts. Warum? Der Anstoß dazu kam offenbar von Mausers Familie. „Wenn wir ihn nicht abgehalten hätten, hätte er seine ungerechte Strafe längst verbüßt“, teilte seine Ehefrau der „Krone“ mit. Ihr Gatte werde weiter für seine Rehabilitierung kämpfen.

Mauser stand vor knapp vier Jahren vor Gericht
Ein Blick zurück: Bereits im Mai 2018 hatte der Ex-Rektor des Mozarteums am Landesgericht München wegen dreifacher sexueller Nötigung zwei Jahre und neun Monate unbedingte Haft ausgefasst. Eineinhalb Jahre später, im September 2019, erlangte das Urteil Rechtskraft. Wenige Wochen darauf hätte Mauser in Bayern seine Haftstrafe antreten sollen. Doch Mauser ging zurück nach Salzburg. Er hat die österreichische Staatsbürgerschaft, wollte seine Strafe lieber im Pucher Gefängnis absitzen. Der Ex-Rektor stellte einen entsprechenden Antrag beim Salzburger Landesgericht. Nach langem Hin und Her schickte das Gericht Mauser dann Mitte Jänner die Aufforderung zum Haftantritt mit 1. Februar. „Ich bin das Opfer eines Fehlurteils, werde aber die Haft antreten“, sagte Siegfried Mauser damals der „Krone“.

Gnadengesuch war vollkommen vergeblich
Der Wissenschafter bemüht sich – wie berichtet – in Deutschland um die Wiederaufnahme seines Gerichtsverfahrens. Mit einem Gnadengesuch beim österreichischen Bundespräsidenten blitzte der 67-Jährige vor wenigen Tagen ab.

Das Landesgericht Salzburg kann nun die Vorführung des Ex-Rektors anordnen. Dies könnte jedoch mehrere Tage oder sogar Wochen dauern.

Opferanwältin: „Es ist vollkommen absurd“
Opfer-Anwältin Antje Brandes ist ob der neuesten Entwicklungen fassungslos: „Wie kann man s denn so etwas machen? Das Ganze ist vollkommen absurd und lächerlich“, sagt sie. Für ihre Mandaten sei dies ein „Schlag ins Gesicht“.

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