„Von Saulus zu Paulus“

Opposition kritisiert Platters Test-Bremse

Tirol
31.01.2022 07:00

Die vom Tiroler LH Günther Platter in der „Krone“ geäußerten Zweifel an der bisherigen Test-Strategie lassen die Opposition schäumen. „Er mutiert vom Saulus zum Paulus“, meint die Liste Fritz.

„Zu viele, zu teuer und zu wenig effizient“, so kann man die jüngsten Aussagen von Tirols LH Günther Platter (ÖVP) in Bezug auf die Teststrategie in Österreich und Tirol zusammenfassen. Platter selbst betonte, hier einen Kurswechsel zu vollziehen, meinte aber: „Wir werden es uns nicht leisten können, jährlich Milliarden für Corona-Tests auszugeben.“

Von der politischen Opposition hagelte es nun Kritik, wenngleich teils in diametrale Richtung gehende. Tirols SPÖ-Obmann Georg Dornauer: „Ich bin für Tests, wo sie notwendig und zielführend sind – etwa im Privaten, bevor man die Oma besucht, oder in der kritischen Infrastruktur. Auch in Schulen, denn dies trägt dazu bei, dass die Kinder gemeinsam unterrichtet werden, was wichtig für ihre soziale und psychische Gesundheit ist. Ansonsten müssen wir zu einer gewissen Normalität zurückkehren, was das Testen betrifft. Erstens ist es dauerhaft zu teuer und zweitens wissen wir nach fast zwei Jahren, dass das ungezielte Testen zur Pandemiebekämpfung wenig beigetragen hat.“

Anders FPÖ-Chef Markus Abwerzger: „Gratis-Testungen müssen weiter gewährleistet sein, solange der Staat verlangt, dass Gesunde einen Test brauchen, um am sozialen Leben teilnehmen zu können.“

Dominik Oberhofer von den Tiroler NEOS betont: „Bezüglich der Tests hatten wir immer eine differenzierte Meinung: Wichtig im Schulalltag, um schnell Cluster bei ungeimpften Kindern zu verhindern, teuer und unnötig beim Rest. Vor allem wenn das Testregime zum Beispiel beim Besuch im Landestheater zu 2G (inkl. dritter Stich) plus FFP2-Maskenpflicht auch noch einen PCR-Test vorschreibt. Wir NEOS haben seit April 2021 kostenpflichtige Tests verlangt. Dann hätten wir uns auch die Impfpflicht sparen können.“

Hart ins Gericht mit Platters Schwenk geht Markus Sint von der Liste Fritz: „Die Politik von LH Platter ist nur mehr unglaubwürdig. Einerseits hat der Landtag auf Antrag der schwarz-grünen Platter-Regierung bisher an die 200 Mio. Euro Steuergeld für Platters ,Testen, testen, testen‘-Strategie ausgegeben und auch im kommenden Februar-Landtag beschließen ÖVP und Grüne wieder 13 Mio. Euro für nur zwei Monate Testerei! Andererseits bezweifelt Platter plötzlich die Sinnhaftigkeit und Finanzierbarkeit, kommt drauf, dass zu viel getestet wird und alles zu teuer ist. Platter mutiert vom Saulus zum Paulus, seine Hü-Hott-Politik durchschauen die Tiroler aber längst.“ Kritik übt er auch daran, dass jeder Tourist in Tirol Gratis-Tests erhält. „Wenn Testungen zu bezahlen sind, dann zuerst von Touristen und nicht von den Steuerzahlern in Tirol!“

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